Auf der Suche nach einem schönen Paddelplatz

oder am touristischen Beldany See…

 

28.8.


Dunkelschwarze Wolken wabern am anderen Ende des Sees umeinander, ein erstes Donnerrumpeln aus der Ferne. Zwischen zehn und elf soll der Spuk vorbei sein. Das Epizentrum liegt weiter westlich. Ich stehe hinter Bäumen gut geschützt vor Ungemach. Dazwischen schimmert der See, raschelt das Schilf und hinter mir ist es zwar auch grau, aber nicht dunkelschwarz. Ich kann mir also viel Zeit lassen. Sonnenfinsternis-Stimmung, zuckende Blitze, Windböen und ein paar fette Kullertropfen.

 

 

 

 

 

Ein Morgen an dem mir die Natur mal wieder ihre Kräfte zeigt. Vielleicht sollten wir das nicht vergessen in diesem ganzen Weltenwahnsinn. Die Natur, das Natürliche ist letztlich doch stärker als wir. Anstatt gegen sie zu hantieren und es besser wissen zu wollen, sollten wir mit ihr zusammen unseren Weg auf dieser Erde gehen und nicht meinen, das Ideologie, Vorstellung und Einbildung die Wahrheit ersetzen könnte. Lauschen wir doch den Rhythmen, dem ganz eigenen Gesang der Elemente und betten uns ein, anstatt Windräder zu bauen mit ihrem schädlichen Schall, den giftigen Ingridenzien und den Verwirbelungen der erdnahen Luftschicht. Fühlen wir doch wieder die Urkräfte der Natur, des Windes, des Wassers und auch des Feuers. So schnell kommt es, zerstört und dann wieder wärmt es und gibt Schutz.

 

 

 

 

 

Sehr schnell wird einem – mir – bewußt, wieviel mächtiger die Elemente sind. Und jegliche Vorstellung sie zu bändigen und in ein gedachtes System zu pressen muß letztlich scheitern. Erleben wir doch wieder die ganz einfache Natur in ihren vielen Facetten und achten, respektieren, ja bewundern sie. Das wären doch die neuen Vorbilder für eine junge Generation nach der Letzten. Morgengedanken beim Gewitterspektakel.

 

 

 

 

 

Zurück zu gestern zu meinem Platz am See Beldany. Segler kamen und ankerten direkt vor meiner Nase. Eine junge Familie mit Kindern. Da habe ich keine Lust drauf. Wasserplatsch verkrümmelt sich sehr schnell wieder in den Womobauch und ich bin dann mal weg. So toll war der Platz ja auch nicht. Der Beldany-See ist begehrt bei Seglern, Motorbootfahrern und kreischenden Motorrädern, die über den See düsen. Nicht wirklich lauschig.

Und die Familie war dann das berühmte i-Tüpfelchen. Also zurück zu meinem Sniardwy See und etwas weiter an einen nicht so schiefen Platz baue ich mich auf zwischen Bäumen und Schilf. Ich kann sogar noch das untergehende Rot der Sonne auf meinem Stühlchen am Strand beobachten.

 

 

 

 

 

Am Morgen mache ich mich nämlich auf die Suche nach einem schönen Paddelsee mit Brummeliplatz. Ich klappere drei Seen ab. Schön lauschig, aber zu nah an Häusern und dann Fischerplätze. Da will ich mich nicht dazwischen quetschen, zumal der Zuweg an niedrigen Ästen vorbeiführt. Über sandige Pisten rolle ich von hier nach da, laufe durch Wald, gucke und entscheide mich für den letzten Platz am Touri-See Beldany. Eine kleine Platsch-Runde auf dem Wasser, vorbei am großen Yacht-und Seglerhafen. Am Ende von Wygriny wird wieder umgedreht, denn ich bin ja erst spät los. Überall in den kleinen Buchten stehen Segler, richten sich für die Nacht ein. Wenn dann so ein Wetter kommt ist es am Wasser ungemütlich. Böen, aufpeitschende Wellen und die Sorge, hält der Anker.

 

 

 

 

 

Da bin ich froh um Brummeli, das sicher auf der Erde steht und wenns mir nicht gefällt schnell weggefahren werden kann. Und so stehe ich hier und lass das Wetter über mich hinwegprasseln und lausche dem Grummeln und Poltern. Mal ist es nachtfinster, dann wieder normal hell. Ja die Wetters…!