Eine Waschanlage, viel Wasser und eine rote Pfütze in Hoptoun

und mit blitzblanken Brummeli weiter Richtung Albany

10. und 11. 2

 

Was tun die Deutschen am Samstag? Ja, sie putzen ihr Auto blitzblank…… Eigentlich, ja eigentlich wollte ich ja weiter, aber diese Autowaschstation in Hopetoun mit allem drum und dran ist zu verlockend und Brummeli knurrt, „nu mach mich endlich mal sauber, ich bin doch weiß und nicht rot.“

Also ein paar Dollars als Kleingeld und dann gehts los, abspritzen, einseifen, abspritzen, nochmal Seife nochmal spritzen. Eine große rote Pfütze bleibt zurück.
Nächste Station Staubsauger, der aber nicht wirklich gute Power hat. Und wenn ich schon dabei bin, könnte ich doch auch die ganzen unteren Stauräume sauber machen. Genug Wasser habe ich.

 

 

 

 

Also gehts nach einem Schwimmerli zurück zu meinem Platz, an dem ich so in Ruhe arbeiten kann. Der rote Staub liegt millimeterdick und in allen Ritzen liegen feine Sandkörner ….kein Wunder das es abends wird. Mein Bettzeug baumelt im Wind und auch die Matrazen dürfen ein schönes Sonnenbad nehmen. Vorgezogner Osterputz.

Und so gehts erst am Sonntag weiter.
Ich nutze nochmal meine schöne hintere Schwimmbucht in der Früh, da ist das Wasser noch ruhig. Die Aussies schwimmen nicht viel, sie surfen mit ihren Neos, den schwarzen Neoprenanzügen. Ihnen ist häufig das Wasser zu kalt, es hat 22 Grad! Und wenn sie nicht surfen, dann fischen sie, auch wenn die kleinen Heringe, wieder zurück ins Meer dürfen. Das erzählt mir mein Nachbar John, der für 7 Tage immer irgendwo an einem Platz steht. Wir verabschieden uns sehr nett in der Früh, er gibt mir noch ein paar Tipps für Stellplätze und fährt selber weiter Richtung Esperance.

 

 

 

 

Ich rolle gen Westen, gen Albany.
Am Pallinupriver, auch einem kleinen Stellplatz, treffe ich zwei sehr nette Schwulis, die sich dort eingerichtet haben. Ich kriege einen Kaffee, der aber nach Tee schmeckt und erfahre, daß sie Neuseeländer sind und seit 10 Jahren in Australien leben. Jetzt begeben sie sich auf lange Camperreise, ein neues Leben im Unterwegssein. Es fällt mir immer auf wie nett Schwulis sind, so unkompliziert und einfach und die Art der Unterhaltung ist häufig mehr, als nur das übliche Blablabla. Es ist für sie Neuland, so lange auf engem Raum zu leben. Der jüngere von beiden ist gerade in Rente gegangen und lachend sagen sie, in diesen 21 Tagen,“we did’nt kill each other, we had some words“. “ that’s usual in close relationships“, antworte ich. Also kein Mord und Totschlag, ein bißerl Auseinandersetzung, wie in jeden Beziehungen.

 

Ich mach noch ein paar Fotos von dem Fluß und der Brücke. Viele Bäume, Steine und Äste blockieren den Abfluß und so gibts auf der anderen Seite der Brücke den „großen See“. Es ist schwierig ans Ufer zu kommen und ich gehe jetzt nicht mehr einfach so durchs Dickicht. Zu häufig höre ich von den Schlangen, den Tigerschlangen, die gefährlich sind. Da will ich nicht aus Versehen auf eine drauf treten.

Kurz vor Albany gibt es Bettys Beach, ein schöner Stellplatz am Wasser, der aber fest in Aussiehand ist. Hier kann man gut Lachs fischen und dementsprechend sind alle dort ausgerüstet. Auch die beiden anderen Alternativen sind fast überbelegt. Wie gut, daß ich vorher schon eine freie Ausweichmöglichkeit gesehen habe. Da stehe ich nun auf meinem Logenplatz in luftiger Höhe und ringsherum das weite Meer. Viel schöner als eingezwängt, zwischen laut plärrender Musik,Generatorbrummen und Strandgewusel.

 

 

 

 

Etwas später kommen noch die Schweizer mit ihre Iveco, die weiter unterhalb mit ihrem pistentauglichen Womo Platz finden. Ich habe ihr Auto schon diverse Male irgendwo stehen gesehen. Sie sind seit 11 Monaten unterwegs.

Noch ein bißerl umschauen, wo ich da bin, bevor ich es mir innen gemütlich mache, es ist nämlich schon fast sieben und die Sonne geht unter.