Die Piste 1522 die sich irgendwo verliert

oder auf der Suche nach der Oasis Sacree, die geheim bleibt

 

3.2.

Wenn der Morgen zum Brummeli reinkrabbelt, das Licht noch lange Schatten wirft, die Berge im Hintergrund rot leuchten, dann ist die Welt in Ordnung hier draußen im Irgendwo. Das Irgendwo ist eine Piste Richtung M’Hamid. Ein Baum, ein kleiner Felsen, kleinste Sicheldünen,- hier bleibe ich. Weiter vorne, bei einem Haus fängt der Sand an, viel Sand was mir die Pistenkuh auf Fotos zeigt. Ich bin nämlich auf einer ihrer beschriebenen Pisten gelandet.

 

 

 

 

 

Die Piste 1522 die so wunderbar groß auf der Karte eingezeichnet ist verliere ich. In Tagounite an dem Kreisel, vorbei am großen Gebäude fängt sie an. Durch roten Sand, wunderbar markiert mit weißen Steinen. Eine Bilderbuchpiste zum Schnurren. Ziel ist Oasis Sacree, eine kleine verborgene Oase, die auch verborgen bleibt, an dem ein heiliger Einsiedler gelebt hat. Ein Marabut soll dort sein und sogar eine kleine Auberge. Ich schnurre die Piste, die gut geschoben ist entlang. Vielleicht ist sie ja neu gemacht, denke ich mir und sicherlich wird bald eine Straße hier entlang führen und Oasis Sacree zu einem Touripunkt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Neben mir immer wieder Felder, die mit weißen Planen abgedeckt sind. Ich fahre durch ein fruchtbares Tal. Die Abdeckungen halten die Feuchtigkeit im Boden, sogar eine kleine Palmenplantage entdecke ich. Kleine Ortschaften, bestehend aus ein oder zwei Häusern. An einer Kreuzung – hmm, arabisch kann ich nicht, das andere ist nicht mehr zu entziffern. Wo geht es denn weiter. Ich entscheide mich für die gute Piste, die sich nach 30km in eine grobsteinige schmale Spur verwandelt. Wenn ich da durchrumpeln würde, was ich aber nicht tue käme ich nach Zagora und nicht zur Oase. Hätte ich ein bißerl früher genauer geschaut, hätte ich gesehen, dass ich verkehrt bin.

 

 

 

 

 

 

 

 

Also Brummeli schnurr alles wieder zurück und dann rechts beim Wegweiser in diese steinige Piste. Und dieser folge ich, rumpel durch den Durchschlupf der Berge und schau wieder in die Wüstenweite. Die Piste wird besser und ist klar erkennbar. Den Abzweig zur Oase habe ich wohl wieder verpaßt. Also wird sie für mich geheim bleiben. Kurz vor dem Haus drehe ich um. Es wird mir zu sandig. Vorher hatte ich schon einen großen Baum gesehen, vielleicht finde ich da ein Platzerl. Etwas unterhalb von dem „Plateau“ kann ich herrlich stehen und ein bißchen umeinander laufen. Dann gibts Karte gucken. Ich entdecke dass ich auf einer Pistenkuh-Piste bin, die nach M’Hamid führt und auf ihren Fotos sehe ich, da ist für mich kein Durchkommen. (Vielleicht muß ich mal ein Offroad-Training im Sandfahren machen!)

#

 

 

 

 

Ich genieße die Stille hier, bin wieder fasziniert von den Farben und Mustern, die die untergehende Sonne auf den Sand zaubert und genieße ohne „Bauchweh“ die Weite. (Bauchweh heißt, das ich meine Angstschwelle sehr strapaziere).