Edith Falls

oder eine kleine Rundwanderung um den Wasserfall und zum Schlafen zur Umbrawarra Gorge

 

20.8.

Auf der Straße der Schluchten, Wasserlöcher und kleiner Wanderwege geht es weiter. Edith Falls ruft und wurde mir schon wärmstens empfohlen. Eingebettet in die roten Sandsteinfelsen rauscht tatsächlich noch Wasser von einem „Pool“ zum nächsten und auf einer kleiner Wanderung kann man sie umrunden.

 

 

 

 

Die Farben sind einfach nur wieder gigantisch. Über bequeme Treppen, unbequeme Felsbrocken und einem kleinen Kringelpfad schlängel ich mich durch die Landschaft. Einige sind nur mit Flipflops unterwegs, unter dem Arm ihre Schwimmnudel, um sich in dem Wasser treiben zu lassen.

 

 

 

 

 

Man ratscht wieder ein paar Takte miteinander. Ein Paar aus Murumwhumbula (oder so ähnlich) mit deutsch holländischen Wurzeln, meine beiden jungen fitten Aussies, die gestern ihr Boot so spielerisch über die Felsen gezogen haben. Gestern waren wir zu müde zum Ratschen. Bis zur 7.Bucht sind sie gekommen und haben sogar noch geschnorchelt. Da kann ich nur noch staunen. Die schönsten Buchten sagen sie, sind aber wirklich die ersten. Sie fahren schon weiter in den Kakadu Park, weil sie sich dort einen Flug über Arnhem Land gebucht haben.

 

 

 

 

Für mich gibt es noch eine schöne Schwimmrunde im blauen Pool unterhalb vom Wasserfall, bevor ich weiter zur Umbrawarra Gorge schnurre. Auf Piste geht es die 20km ins Land und mich erwartet ein MIniflüsschen und kleine Wasserlöcher zwischen den großen Steinen. Ein kleiner Pfad führt dahin. Die Felsmalereien, die es hier auch geben soll, die man nicht fotografieren darf, entdecke ich nicht. Wahrscheinlich müßte ich da mehr auf die Berge kraxeln und dazu bin ich zu faul.

 

 

 

 

Also drehe ich um und baue mich auf meinem kleinen Camp auf. Ein französisches Päarchen schaut vorbei, fährt aber weiter. Dafür kommen zwei so interessante Aussies, Peter und Berril. Sie leben das Outbackleben wirklich auf Aussieart mit Billi (ein Henkeltopf für’s Feuer ) und einer Grillplatte, dazu Schaufel um die Glut zu verteilen. .Sie laden mich ein, zu ihnen ans Feuer zu kommen. Und wir ratschen lange, sehr lange.

Er ist während des Krieges in Berlin geboren und seine Mutter schickte ihn in die Ferne, sie hatte immer Angst die Russen kommen. Und so kam er mit jungen Jahren hier an und baute sich sein Leben auf, erfolgreich. Ein hohes Tier in der Traktorindustrie und er war in vielen Ländern tätig. Immer noch spricht er ein bißchen deutsch und wahrscheinlich auch ein paar andere Sprachen, hochintelligent und gebildet.

Beide lieben das einfache Leben irgendwo da draußen in der Wildnis. Sie brauchen nicht viel, noch weniger als wie ich. Ein Dachzelt, ein Feuerchen zum kochen reicht. Das ist wirklich Aussieleben. Wir reden über Gott und die Welt und so manches Mal komme ich an die Grenzen meiner Englischkenntnisse. Sie meiden auch oft die Städte und sind selten auf Campingplätzen.
Oft fahren sie einfach nur eine kleine Piste nach irgendwo und stellen sich an die Seite.

 

 

 

 

Auch in Europa sind sie in 60iger Jahren durchs Land getingelt mit Zelt und kleinem Kocher, haben die Bauern gefragt, ob sie ihr Zelt aufstellen können. Nur ein Schweizer sagt, das wäre sehr ungünstig.

Und von seiner Mutter hat er noch die Worte im Ohr, Kindchen jetzt ist es aber Zeit. Wir lachen so viel über die kleinen Geschichten, die da auftauchen.

Für Gibb River Road empfehlen sie mir noch den Reifendruck etwas mehr zu reduzieren. Ich bin immer so dankbar für solche Tipps.

Um 10 krabbel ich in mein Bettchen und lass mich von der Morgensonne und den Vögeln wecken. Herrliches Bushcamping!!!