Termitenhäuser, Wasserlöcher und wilde Pisten im Kakadu Nationalpark

oder über Pine Creek auf dem Kakadu Highway zum Gunlom Wasserfall und weiter nach Maguk

 

21.8.

Es gibt doch tatsächlich noch ein paar Wolkenschlieren, ein Hauch davon ziert den Horizont, da wo das Meer ans Land rollt.
Ich habe wunderbar geschlafen und verabschiede mich von Peter und Berriel. Wir hatten einen so schönen Abend am Feuer. Die beiden ziehen weiter nach Süden und ich drück Daumen, daß ihr Auto bis zuhause an der Sunshinecoast gut durchhält.

 

 

 

 

 

Ich ziehe über Pine Creek, einer ehemaligen Goldmine weiter. Der Minenschaft ist mit tiefblauen Wasser geflutet, nachdem auch das letzte Goldbröckchen geborgen war. Ein guter Internetplatz und so gibts Frühstück mit Buchstabensalat auf dem Laptop.

Kakadu Nationalpark ruft, obwohl mir jeder sagt, Litchfield wäre viel schöner. Ich habe Zeit für beide.

 

 

 

 

Realtiv bald nach dem Eingang biegt eine Piste nach Gunlom ab. Hier gibt es einen schönen Wasserfall, der zu dieser Zeit noch weniger als ein Rinnsal ist. Trotzdem, die Kulisse ist wunderbar. Schwimmen, nur auf eigene Gefahr, Crocos sind gesichtet worden. Ich bin vorsichtig und halte gebührenden Abstand. Die drei Burschen stellen sich zumindest aufs Holz.
Es gibt einen steilen, steinigen Felspfad hinauf auf den Berg. Es ist mittags und es ist heiß. Es zieht mich nicht wirklich in diese Wand und so bleiben meine Wanderschuhe im Auto und ich genieße die Kulisse mit einem kühlen Wasser.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich will noch ein wenig weiter in den Park hineinfahren und das heißt 35km wieder zurückrumpeln und es ist wirklich ein Gerumpele auf diesem groben roten Wellblechsand. Mit knapp 50 presche ich über die Rillen und das Geholpere ist erträglich .Auf der Brücke über den Mary River bleibe ich kurz stehen. Vielleicht sehe ich ja ein Croco, ich seh keins, mein Fotoapperat auch nicht. Aber die Landschaft ist wunderbar. Immer wieder fällt mir die Intensität der Farben auf.

 

 

 

 

Die Termitenhäuser werden immer größer und sind wirkliche Kunstwerke. Die einzelnen Lehmfalten sind so ausgerichtet, dass sie morgens Sonne bekommen und später Schatten werfen, so daß es im Bau nicht zu heiß wird.

 

In Bukbukluk (das heißt wirklich so) kann ich weit über dieses grüne Anhem-Land schauen, dass sich knapp 1000km in den Nordosten erstreckt. Die großen Flüsse Mary River, South und East Alligator River fliessen hier ins Meer und in der Regenzeit steht das Land meterhoch unter Wasser. Die Vegetation hat sich daran gewöhnt, die Aborigines auch. Sie fanden in der Regenzeit in den Bergen Unterschlupf und Schutz vor der feuchten, fast unerträglichen Hitze. Heute haben sie Wellblechhütten.

Dieses Land darf man aber nur mit einem extra Permit besuchen und das kann lange dauern, bis man es bekommt. Es dürfen immer nur soundsoviele Besucher ins Land.

 

 

 

 

Ich bemühe mich erst gar nicht drum, sondern rumpele heute nur noch weiter bis Maguk. Für den Weg zum Wasserfall ist es zu spät. Ich bin im tropischen Klima angelangt und das heißt, das man nach Sonnenuntergang nur noch so eine halbe Stunde Licht hat. Dann wird es finster und dann sollte man nicht mehr im Crocoland sparzieren gehen.


Und so richte ich mich auf meinem Bushcamping ein und sitze noch lange draußen. Die Fliegen sind schlafen gegangen und die Mücken lassen mich in Ruhe. Meine Außenleuchte spendet genug Licht und ich gebe schon heute schon dem Tag seine Buchstabenform.