Schniefnase und Wetterfrosch

oder ein Picknickplatz nahe Winkel  unweit der Grenze

27.9.

Ja, was ist denn das? Ich und erkältet, das geht doch gar nicht. Wetterfrosch guckt auch verdutzt und quakt, ab in die Wärme mit dir. So Kälteschauer verträgst du doch gar nicht. Recht hast du, murmel ich mit kratziger Stimme. Anstatt Kaffee gibt es Salbeitee und später CDL. Meine Allerheilmittel. Die haben wir doch alle und jeder schwört auf seine Und was ist jetzt mit mir, darf ich endlich vorne sitzen, quakt Frosch weiter und schaut mich fragend aus seinen großen runden Kulleraugen an. Jaaa, ich habe sogar eine kleine Sitzerhöhung, damit du rausgucken kannst. Er wedelt vergnügt mit seinen großen Patschpfoten.

 

 

 

 

 

Auf gehts Richtung Süden zurück in die Wärme, obwohl es bei uns jetzt auch wieder warm ist.
Die letzten Tage waren geprägt von Besuchen und einem Astroseminar, das mich tief berührt zurückläßt. Etwas zu denken und sich vorzustellen ist so viel anders, als es zu erleben. Und so oft sind es die ganz einfachen Sätze, die eine Kaskade von Empfindungen auslösen. Noch jetzt rieselt es mir leise den Rücken herunter.

Angekommen sein,  Dasein und dem Flow folgen, der sich vor meinen Augen entfaltet und wie in einem Kaleidoskop immer wieder neue Momente von Leben zaubert.

Eine stetige Veränderung. In der Mitte ist es still, keine Bewegung, keine Form, keine Farbe, „nur“ ein Moment. In dieser Mitte tickt Leben anders. Da braucht es keinen Sinn und Zweck, da braucht es kein Woher und Wohin. Letztendlich ist es egal. In der Mitte gelten andere Gesetztmäßigkeiten, wenn überhaupt welche. In der Mitte bleibt die Zeit stehen, Vergangenheit und Zukunft verlieren sich am Horizont. Was für ein intensives Seminar und so wunderts mich nicht, dass ich ein wenig krank bin. Das will integriert werden.

Zurück in die irdische Welt. An einem Grillplatz findet Brummeli ein Stück Wiese, ein Stückchen hinter der Grenze zu Frankreich. Die Sonne geht hinter dem Wäldchen unter und ich brauche noch viel Schlafen. Und so mache ich es mir sehr früh im Kuschelbett bequem. Alle nicht wirklich notwendigen Aktivitäten können warten. Kleine Fieberschauer rieseln den Rücken herunter, die sich in der Nacht in kleine Schweißperlen verwandeln. Ein gutes Zeichen. Der Reiseflow rückt in Sichtweite. Freunde von mir sind schon in Marokko gelandet. Werde genau horchen was sie zu erzählen haben. Ein etwas verwackelter Start, aber immerhin ein Start.