Felsenkirchen und Schotterpisten

oder kappadokische Steinwelten…

18.5.

Guten Morgen ihr Höhlen und Felsen, du wunderbarer Hügel, du Sonne und Wind. Vogelgezwitscher, Windgeflüster und ein paar Grashalme, die sich im Wind verbeugen. Vor mir die alten Wohnhöhlen in den Felsen. Ich bin wieder zurückgekommen zu meinem Ohropaxplatz. Am Abend waren dann alle weg und Brummeli steht wie gehabt.

 

 

 

 

 

Ursprünglich hatte ich einen anderen Platz mitten in den Felsen im Sinn. Viel, viel zu nah an der großen Stadt Ortahisar, die mit ihren Lichtern leuchtet, deren wilde Klänge zu mir herauftönen. Discomusik mit viel Rumtata und harten Bässen. Nein danke – tanzt, trinkt und habt Freude da unten im Gewusel.

Meine Freude liegt woanders . Immer mehr brauche ich Stille und Ungestörtheit um mich herum. Da tanzt mein Seelchen! Manchmal frage ich mich ja schon, darf ich das, mich so herauszunehmen aus dem Alltäglichen und Normalen. Ja, du darfst das nicht nur, du mußt es so tun, um deiner ureigenen Bestimmung treu zu sein. So einfach ist das.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn ich ruhig bin und atme, bekomme ich die Antworten, die ich brauche. Und das gegenüber den so schwer zugänglichen Wohnhöhlen, abseits des Gewusels. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Einsiedlerhöhle, die ich in Indien besuchte. Ich war damals so tief berührt, stand nur einfach da, atmete und hatte dies Gefühl von Einfachheit und nur Dasein. Damals war ich aber noch tief verfangen in meinen Problemen, in meinen Meinungen und dem inneren Kampf von ich selbst sein und mich anpassen, letztlich der Frage bin ich richtig.

 

 

 

 

 

Und heute fast 45 Jahre später gucke ich auf ein spannendes Leben, auf einen Weg der mich unaufhaltsam wieder zurück in diese Einfachheit führt. Kappadokische Felsenhöhlen und Felsenkirchen, was macht ihr mit mir?

 

 

 

 

 

Ich rolle durch eine spannende Naturwelt. Da unten bei den Felsspitzen und Kirchen, oh da unten würde ich gerne stehen. Ich gurke auf einer guten Piste umeinander. Den Fußweg hinunter sehe ich und einen Fahrweg? In der Ferne schimmert ein großer weißer Weg. Da müßte es doch möglich sein. Alle Pisten werden ausprobiert, teilweise mit langem Rückwärtsfahren. Sie enden für mich da, wo es zu steil und ausgewaschen ist. Vielleicht könnte es Brummeli, aber ich trau mich nicht.

 

 

 

 

 

So wird die Gegend zu Fuß erforscht. Und wie gut, denn da unten ist ein großes Pferdegestüt. Alles eingezäunt und kein wirklich lauschiges Plätzchen. Ein anderes Windgeschütztes entdecke ich zwischen den Hügeln. Will mich dort schon aufbauen und dann ertönt diese laute Discomusik. Nix wie weg, so schnell hört das nicht auf. Wäre ein schöner geschützter Platz gewesen, wenn ….!

 

 

 

 

 

So rolle ich endgültig wieder zurück, denn mein anvisierter Platz ist nur ein Kilometer weg von der Stadt. Zu nah!!! Die letzten Autos verschwinden vom unteren Parkplatz und ich habe das Gelände für mich. Mond und Sterne leuchten mich in den Schlaf. Und heute morgen lasse ich mir herrlich Zeit.