Nahe Rumkale am Euphrat

und ein grüner Wasserfall in den Bergen

 

6.-7.5.

Jipppiii,- die Sonne hat mich wieder, lacht frech zum Fenster herein und ich bin in einer weiten, weiten Landschaft, fast ein bißerl Nixlandschaft. Ist das gut, fernab von Siedlungen. Ein kleiner Windhauch, Schwalben fliegen und Stille umgibt mich. So mag ich am Morgen aufwachen. Ich stehe am Beginn dieses Landzipfels, an dessen Ende Rumkale, die alte Felsenfestung liegt. Steinschutt vom Straßenbau wurde hier in die Landschaft gekippt und so entstand dieses Rund, ohne sonstigem Müll. Noch ein Gang den anderen Feldweg entlang, der an einer Zisterne endet. Gut ist es hier!  Ein kleiner heiliger Steinschuttgral!

 

 

 

 

 

Gekommen war ich von meinem grünen Wasserfall Picknickplatz Döngel Magalaran. Hier warten fast „tausende“ kleine Holzpodeste im Schatten der Bäume auf Picknickgäste. Rauschen und gluckerndes Wasser überall. Unter den Podesten oder nebendran, den Hügel hinauf oder am Rande des kleinen Sees an dessem Ende eigentlich das Wasser vom hohen Berg herunter fallen sollte. Jetzt ist es gefaßt, abgeleitet und nur wenig kommt hier noch an. Im Sommer dürfte es wuseln und am Wochenende auch, besonders dann wenn heiße Sonne brennt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein ursprünglich angedachter Platz am Stausee weiter unten war leider unerreichbar. Der Regen hat den Weg zu einer Schlammpiste mutieren lassen. Da fahre ich nicht runter. Also wieder paar Kilometer zurück, hinauf in die Berge. Am Morgen wird alles mit einer kleinen Wanderung inspiziert. Der Baum ganz oben verhindert den Blick auf die Schlucht. Wieder runter gekraxelt und den „See“ entlang bis dahin, wo es nicht mehr weitergeht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rumkale am Euphrat ist mein nächstes Ziel. Brummeli schnurrt durch die Berge und die Landschaft wird langsam weiter. Ich bin nahe der syrischen Grenze und so zieren auch mal ein paar Panzer und Militärs die Gegend. Beige braun, der Gegend angepaßt. Rumkale, eine alte Felsenfestung dort, wo der Euphrat eine große Schleife macht. Unten warten schon die Ausflugsboote und oben eine Glasterrasse, die hinunter in die Schlucht schaut. Mir reicht der Blick von weiten.

 

 

 

 

 

Eine neue Piste macht mich neugierig. Sie landet aber nur hoch oben im Nix. Also wieder umdrehen. Eine andere lange Piste führt hinunter zum Fluß. Ein Hirte hat hier seine Hütte gebaut, erzählt mir park4night und der Hirte reitet gerade mit seinem Esel hinunter. Ich will nicht in sein Privatquartier. Und so drehe ich nochmal eine Extrarunde und lande hier oben weit weg von allem.

 

 

 

 

 

Hier ist es gut. Ich kann mich weit ausdehnen. Vielleicht komme ich ja jetzt in die schönsten Gegenden der Türkei. Das prophezeit mir Martin, der gerade auf Kreta weilt. Er schickt mir noch paar tolle Tipps. Und Euphrat klingt schon etwas magisch in meinen Ohren. Euphrat und Tigris, die beiden Flüsse aus dem heiligen Land, das gerade nicht so heilig ist. Und fließen letztlich nicht alle Flüsse irgendwann und irgendwo ins Meer und dann ist es egal, wer der eine oder andere ist.

 

 

 

 

 

Daniele Ganser hat mal den Begriff der Menschheitsfamilie geprägt. So wie es unterschiedliche Charaktere in einer Familie gibt, gibt es sie unter den Menschen und trotzdem gehören wir einer Abstammung ab. Vielleicht ist es gut sich ab und an an diese einfachen und simplen Wahrheiten zu erinnern und nicht von den Regierenden weiter in die Spaltung, „du gut – du böse“, treiben lassen. Herrsche und teile, das Motto schon der alten römischen Machthaber.

 

Wirkliche, echte Demokratie kann nur vom Volke ausgehen und nicht von oben verordnet werden, meine ich. Und im Zuge der anstehenden Wahlen sehen wir ja, welcher Zirkus gemacht wird und wie sie durch Vorurteile und Vorverurteilungen die Menschen manipulieren. Man darf eine freie Meinung haben, aber nur die, die den Herrschenden paßt. Das heißt dann Demokratie und Meinungsfreiheit. Die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hoffe, dass sich das Blatt wendet zugunsten der ganz normalen Menschleins.