oder diesmal bei Sonnenschein über kleine Straßen Richtung Sugul

 

14.5.

Irgendwo mittedrin zwischen den Feldern und seinen furchigen Pfaden, abseits der Orte finde ich dann doch noch ein schönes, gutes und geschütztes Platzerl. Nochmal halten Bauersmann und Bauersfrau mit ihrem alten Auto an. Küsschen auf jede Seite und strahlendes Lachen. Sie wohnen oben im Dorf. Es ist so eine natürliche Herzlichkeit, die mich hier empfängt.

 

 

 

 

 

Ganz anders wie nahe der syrischen Grenze. Hier in den abgelegenen Gebieten ist  die Einfachheit und Natürlichkeit geblieben. Die Alten leben ihr Leben, so wie bei uns auch im hintersten Bayrischen Wald,  bestellen ihr Feld, kümmern sich um die Viecher und die Familie. Fremde sind keine Eindringlinge, sondern werden begrüßt. Ich fühle mich wieder so sicher.

 

 

 

 

 

Vorher hatte ich auf dem Weg einen Traktor überholt. Irgendwo fotografiere ich gerade. Sie fahren vorbei. Kurze Zeit später halten sie an und ich habe das Gefühl, sie warten auf mich. Halt mal an, winken sie mir zu. Wieder die herzliche Begrüßung, ein offenes Lachen und dann bekomme ich ein bißerl Fladenbrot geschenkt. Einfach so hier oben in den wilden Bergen.

 

 

 

 

 

Was für eine schöne Fahrt, wenn das Wetter paßt. Tief zerklüftete Schluchten, die teilweise touristisch erschlossen sind. Picknickplätze reihen sich aneinander und in der Ferne der Neubau von irgendwas Altem.

Ich entscheide mich die kleine Schlängelstraße zu fahren, die durch malerisches Berggebiet führt. Rauf und runter, abseits der großen Orte. Das Thoma Canyon ist von der einen Seite gesperrt. Schade, ich wäre gerne reingelaufen. Von der anderen Seite schaue ich nicht. Mein Canyon-Ziel ist die Sugul Schlucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erst ein großer gepflasteter Pfad durch die Berge neben dem wildrauschenden Fluß, der die Felsen runterfällt, sich hindurch schlängelt, Nischen und Höhlen schafft. Ganz unten unwegsames Gelände. Der erste Pfad endet an einer Höhle, dann wird die Kraxellei zuviel. Der zweite höher gelegene Pfad neben dem verwitterten Rohr endet auch irgendwann mal im Geröll. Tolle Ausblicke auf die Berge, die Schlucht und das tosende Wasser.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich muß mir noch einen Platz suchen. Da gibt es nahe Gürün eine alte Ruine. Die liegt aber irgendwo steil am Berg. Ich probiere ein paar Pisten, dreh wieder um. Da ist nix. Dann gibt es noch einen alten antiken Baum. Vielleicht ist da Platz. Eine relativ gute Piste führt hinauf und der Baum steht eng am Pistenrand. Keine Möglichkeit stehen zu bleiben. Zwei steinerne verwitterte Löwen irgendwo mitten im Feld wollen gefunden sein. Viertausend Jahre haben ihr steinernes Wesen gezeichnet.

 

 

 

 

 

Brummeli rumpelt dem Feldweg entlang. Ich muß ein bißchen suchen. Man schenkt ihnen so wenig Beachtung. Die Bauern pflügen ihr Feld drumherum, die Wege sind zerpfurcht. Auch hier kann ich nicht bleiben. Ich habe doch wieder Astrotalk und brauche Internet und das sagt – no!

 

Also zurück und auf einen kleinen Weg Richtung Hügel, wo ich dann mit Platz, Ruhe, Weite, Internet und freundlichen Menschen pfündig werde. Geht doch, auch wenn es eine etwas schwierigere Geburt war und Brummeli viele Feldwege rumpeln mußte.

Braver Brumm!