Zwei Seen bei Sosnowica

oder Rumbummeln, Kaffeetrinken und Einkaufen

28.9.

Erstmal regnet es in der Früh so heftig, daß ich mir einen gefühlt sicheren Blogschreibeplatz suche.
In Mielinik nur 9 km weiter ist viel Platz zum Schreiben, Frühstücken und Zähne putzen. Ich laß mir so lange Zeit bis die Sonne wieder rauskommt, der Boden trocken und Brummeli in Strawanzlaune.

Die Idee am Fluß weiter zu fahren ist erstmal nicht so realistisch, weil ich einkaufen muß und ein nächster schöner Platz bei zwei kleinen Fischerseen in Sosnowica liegt, etwas weiter weg vom Fluß.
In Mielinik schaue ich hinunter auf eine große Fundgrube. So wie ich es verstehe, hat man dort interessante Fossilien aus dem Tertiär gefunden und Zug um Zug die Grube erweitert. Was sie alles gefunden haben kriege ich nicht raus. Aber es sieht interessant aus, der lehmig weiße Kreideboden in dem Uraltgestein lagert. Und die früheren Menschleins, die stolz ihre Grube präsentieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich bummele weiter rum.  Polen ist mit Kirchen bestückt. Jeder kleine Ort, der etwas auf sich hält, hat seine Kirche. Und wenn sie zu alt ist, wird einfach eine Neue daneben gebaut. Stolz zeigt mir der Küster wie sie die Deckenmalereien machen. Schön – und sofort fallen mir dabei die Bilder vom Boandl Kramer, dem Brandner Kaspar ein, der den Tod überlistete, dabei aber auch nicht glücklich wurde. Der liebe Gott und Petrus haben sich vor Lachen die Bäuche gehalten nur Erzengel Gabriel mußte streng gucken, denn es geht doch nicht dass ein Menschlein mit dem Tod Karten spielt, mogelt und so ein paar Jahre hinausschlägt. Im Himmel oben haben sie aber auch Humor!

 

 

 

 

 

Nach dem Einkaufen gehts schnurstracks zum See. Ein kleiner Matschweg führt zwischen beiden hindurch und hat ein Platzerl für mich frei. Die Sonne scheint,. Der Jäger fragt mich, ob ich bleibe, er hat sein Gewehr schon geschultert. In der Nähe ist sein Revier. Ein oder zwei Autos fahren noch vorbei und dann habe ich wieder die Welt für mich alleine.

 

 

 

 

 

 

Google ein bißchen mein nächstes Ziel und merke, ich brauche hier im Osten doch noch Zeit. Wlodawka und Sobibor sind ganz in der Nähe.  Ich schlafe gut mit Enten, Fröschen und Vogelgeschnatter.