Wieder am Meer nahe Spille

oder Albaniens Sandstrand mit seinen versteckten Plätzen

29.4.


Die Wellen laufen fast ins Brummeli hinein, nur ein kleiner Sandhügel trennt mich vom Strand weit ab im Nirgendwo nahe Spille. Ein bißchen Dreck, viel Sand und im Hintergrund das Wäldchen. Verlassene Boote. Nur nachts sehe ich die Lichter von Spille. Wind und Wolken haben den Himmel überzogen. Es ist ein bißchen kühler.

Der Weg hierher abenteuerlich, weil ich die „richtige“ Straße übersehen habe. So lande ich auf einem Pferdeweg mit tief ausgewaschenen Furchen. Brummeli jongliert brav auf zwei Spuren entlang und ich bin froh wieder auf meinem Weg zu landen. Aaah, jetzt weiß ich wo ich bin und erkenne auch den Platz wieder. Im Oktober lag noch mehr Müll herum. In Wolkengrau schaut es trotzdem ein wenig trostlos aus.

 

 

 

 

Ich stehe wieder da, wo ich schon stand, lass die Wellen herein. Das Gewusel der SH 1, der großen Straße, die viele Industrie und das Gehupe der ungeduldigen Menschleins lass ich hinter mir. Nahe Tirana und Durres ist viel los. Alles was vier Räder hat fährt,  obwohl auch hier der Diesel teuer ist. So um die 1.90 zahle ich umgerechnet. Allerdings ist der Eurokurs zum Lek auch nicht gerade klasse.

 

 

 

 

 

Ich biege ab Richtung Spille. Schon ist die Welt wieder leise, nur ein oder zwei Autos die mir auf dieser kurvigen kleinen Straße über den Bergrücken hinunter zum Meer entgegen kommen. Da unten ist die Welt zu Ende und nur ein Feldweg folgt. Hinter dem Wäldchen die Dünen und das Meer.

 

 

 

 

 

Es ist noch nachmittags und lästige Büroarbeit ruft. So gerne schiebe ich sie vor mir her. Hift nix, was muat dat muat, wie man im Norden sagt. Dann gehts ein bißchen den Strand entlang, bummeln, auslüften und den Wind um die Ohren blasen lassen. Griechelandbücher schnuppern und Ideen für die Weiterfahrt sammeln. Relativ schnell will ich in Patras sein, wo meine Runde beginnt.

Liebe Telefonate folgen. Es wird früher dunkel als wie in Portugal, ich bin so weit im Osten. Die rote untergehende Sonne verspricht für morgen wieder einen schönen Tag, auch Wetterfröschlein hatte davon gemunkelt. Augendeckel zuklappen zu und die Traumreise beginnen. Mal sehen wo sie mich heute nacht hin entführt.

 

Ich bin halt doch ein vierundzwanzig Stunden Nomade. Tagsüber mit Brummeli und nachts mit den Bildern der Traumlandschaften, die ich nicht immer erinnere oder entziffern kann.

Auf jeden Fall unterwegs!