Prähistorische Mauern und ein Gipfelweg

oder rund um den See Iznajar …

27.10.


Immer später krabbelt die Dämmerung über die Berge herauf und färbt den Horizont von dunkel zu hell, von grauschwarz zu gelb. Konturen werden sichtbar. Das kleine Flüßchen, das sich vor mir durch das Tal schlängelt, die Bergspitzen und schließlich eine helle gelbe Sonne, die mir zublinzelt.
Ich bin schon länger wach in diesem Zwielicht der zwei Welten – Traumwelt und unsere so „normale“ Welt, bis die letzten Fetzen der Erinnerung sich im gleißenden Sonnenlicht auflösen, verlieren oder wieder unsichtbar werden. So ist das mit dem Zwielicht am Morgen.

 

 

 

 

 

Nachdem mein angedachter Platz am Wasser nur für „Auserwählte“ erreichbar ist, komme ich hierher zurück. Denn es war schon zu spät noch etwas anderes zu suchen. Die Auserwählten müßten Fischer sein, Locals oder Bewohner des großen Chalets, so verstehe ich das Schild am Weganfang.

 

 

 

 

 

Ich bin auf einer herrlichen Schnörkelstrasse rund um den See Iznajar unterwegs. Ein bißchen sehr gute Piste und herrlichste Ausblicke aufs Wasser, das sich in sein Kerngebiet nahe der Staumauer zurückgezogen hat . Überhaupt bin ich heute auf kleinsten Schnörkelstraßen unterwegs.

 

 

 

 

 

Angefangen habe ich mit einer prähistorischen Mauer von vor ca. 4.500 Jahren, der Muralla prehistorica de Villavieja.  Auf dem Hügel über dem Fluß gab es eine Siedlung, von der die Mauer freigelegt wird. Ein schöner Rundgang über diesen besonderen Hügel lädt zum Gucken ein. Traumhafte Landschaft im warmen Sonnenlicht. Brummeli parkt ziemlich weit vorne zwischen den Oliven. Auf diesem kleinen Rumpelweg willl ich doch erstmal gucken. Wird er zu schmal???

 

 

 

 

 

Über das Hinterland geht es zur anderen Seite vom See. Die billigste Tankstelle in Rute hat auch Adblue für 99 Cent und der Diesel kostet mit 20 Cent Rabatt 1.69. Ich will zur Cueva Nueva, eine kleine Höhle, die erwandert werden kann. Den Parkplatz weiter unten übersehe ich bzw. es stehen zwei Autos dort. Kein Platz für mich. Dann halt auf dem Waldweg. Rucksack, Taschenlampe und los gehts.

 

Soll das die Höhle sein, frag ich mich? Ein kleines Loch und am Boden der verbretterte Eingang. Früher konnte man wohl hinein. Weiter oben im Fels ist noch eine Öffnung, aber die Kraxellei dahin ist mir zu gefährlich.

Also wandere ich auf dem Steig weiter, der sich dann wirklich zu einem Steig entwickelt mit Eisenleiter und Seilen zum hoch bzw. hinunter hangeln. Oben am Grat angelangt ist der Weg spärlich markiert. Einfach der Nase lang über Stock und Stein, rote Erde und vorbei an stacheligem Gebüsch. Ich lande ganz oben am Gipfel. Wieder ein toller Blick rundum.

 

Ein bißchen suchen muß ich dann schon, wo es zwischen den Felsen wieder hinunter geht. Es gibt nur eine Stelle, um zu den Eisenstufen zu gelangen. Irgendwann finde auch ich sie, hantel mich das Seil über die rutschige Erde wieder hinunter.

Schöner Kraxelausflug!

Die Sonne verabschiedet sich gerade hinter dem Hügel, da steht Brummeli wieder gerade und ich genieße noch draußenn die letzten Reste des warmen Tages. Iznajar See, du hast dich in voller Pracht gezeigt. So lieben wir das.

 

 

 

 

 

Ein kurzer Exkurs zu unserer Welt: Eigentlich möchte ich allen nur die Rede von Putin über die neue Weltordnung an die Hand geben. Es lohnt sich, sie zu lesen, auch wenn sie lang ist. Ich finde sie einfach nur wichtig und sie gibt so viel Stoff zum Nachdenken!