oder quer durch Agadir auf Einkaufstour
5.3.
Hoch über dem Meer throne ich neben Arganbäumen auf groben Steinen. Den Platz kenne ich, war ich doch auch auf der Herfahrt hier. Nur habe ich mich da noch nicht getraut, einfach so in die Walachei zu fahren. Es ist spannend. Der Weg hierher erschien mir damals etwas aufregend und schwer und heute – da fahre ich sehr entspannt und locker diese schmale schiefe Stelle der Piste. Ich habe dazu gelernt, learning by doing!
Schnell stehe ich sogar ziemlich grade, nur der Wind, dieser böige Wind fetzt etwas umeinander. Na gut, dann wackelt es halt ein bißchen. Dieser Wind vertreibt aber auch die diesigen Wolken, die den ganzen Tag über die Sicht in Grauschleier gehüllt hat. Kaum etwas Interessantes zum Fotografieren. Aber ich habe sowieso eine To-do Liste.
Bei der ersten guten Tankstelle wird getankt und dann Brummeli gründlich gewaschen. Sogar mein Fahrrad waschen sie mit und die Abdeckung wird mit Luft entstaubt. So mache ich mich langsam europatauglich und das ganze für fünf Euro. Da kriegen sie aber ein Trinkgeld dazu.
Dann rolle ich in die Stadt nach Agadir. Boah, ist hier viel Verkehr. Von überall kommen sie und überall wollen sie hin. Ich surfe mit, mal links mal rechts bis ich bei Marjane meinen Parkplatz finde. Ein paar schöne neue Handtücher wandern in den Einkaufskorb (sie kosten die Hälfte von den Preisen in Deutschland), zwei neue Pfannen und das übliche. Mein Wein ist nun fast zu Ende. Der letzte Liter aus meinem Container ist sauer geworden, er hat wohl die Wackelei nicht vertragen. Und Alkohol in Marokko ist schwierig. Bei Carrefour gibt es im Keller die Weinabteilung. Also rolle ich noch dorthin und erstehe zwei Flaschen.
Komm Brummeli schnurr nach Imsouane, das ist nicht mehr so weit. Und Brummeli schnurrt und brummt und stellt sich selbstverständlich zwischen die Arganbäume, vorbei an einer Ziegenherde. Auf den Bäumen stehen sie um junges Grün zu finden oder strecken sich der Länge nach. Die Baumkronen der Arganbäume sind wie kleine Plattformen, fest und stachelig. Sie tragen die Ziegen, die unempfindlich gegenüber diesem harten Gestrüpp sind. Da sitze ich doch lieber gemütlich auf meinem kleinen Sesselchen und schau der Sonne beim untergehen zu, ein leckeres Glas Vino in der Hand.
Das nennt sich dann Rückfahrt!