und durch braune Nixlandschaft hinauf nach Silverton
11.3.
Ist der See, der Lake Menindee wirklich so grün, ist mein erster Gedanke. Dann schaue ich genauer hin. Da wo eigentlich See sein sollte, ist Grasland geworden. Der Damm sperrt den Zufluß fast ganz ab und es bleibt nur noch ein kleines Flüsschen, was ins Land plätschert und sicherlich irgendwo einfach versickert. Früher war hier ein großer, ein sehr großer See. Das ist Wasserpolitik.
Ich rolle noch durch Menindee, ein kleiner Ort, wie so viele der kleinen Orte hier. Schau hinunter zum Darlingriver, der hier träge dahin fließt. Welche Flüsse was sind und zu welchem Landkreis sie gehören ist mir nicht ganz klar. Ich höre nur die Vögel und ein paar Pumpen, die Wasser, wohin auch immer bringen. Die offizielle Wasserentnahmestelle ist auf der anderen Seite. Tja in unserem Deutschland kennen wir den Wassermangel nicht.
Es ist wieder heiß geworden und so rolle auch ich träge, sehr träge dahin, Richtung Broken Hill und Silverton. Meine Unternehmungslust hält sich in Grenzen. Ich halte für diverse Fotostopps in dieser braunen kahlen Wüste.
Es ist schon fantastisch und hat so seine ganz eigene Atmosphäre von Nixlandschaft, die sich weit nach hinten in einem Stück Unendlichkeit verliert. Ewigkeiten lang könnte man hier laufen und der Horizont ging weiter und weiter. Braune kahle endlose Nixlandschaft aus der dann die kupferbraunen Berge von Broken Hill wieder auftauchen.
Und so ist es schon Nachmittag bis ich nach Silverton komme. Erstmal niste ich mich auf dem kleinen Camp ein. Nur ein paar Menschleins sind hier und in einer hinteren Nische ist es, wie Bushcamping.
Silverton ist eine alte Silberminenstadt. Viele kleine Museen laden zum Erforschen ein. Ich bin zu müde und so schaue ich nur beim Mundi-Mundi Lookout vorbei, der wieder den Blick frei gibt in die braune weite Ebene. Im Stausee ist natürlich kein Wasser, brauner Erdboden grinst mich an,ein paar von den Eukas drumherum und auf dem Picknickplatz ist sogar grünes Gras.
Irgendwer hatte erzählt, der Sonnenuntergang bei Mundi-Mundi sei besonders schön. Nach einem kleinen Nickerchen fahre ich nochmal hinauf, auch weil ich telefonieren will. Ein kleiner Ratsch mit Locals, ein junges Mädchen das hier groß geworden ist. Bierflasche in der Hand, so wird der Abend genossen. Ihr Freund, ein Wanderarbeiter. Ob sie wirklich mal rauskommt, ist dahingestellt. Ich denke an die jungen Leute im Bayerwald, die dann auch so oft einfach hängen bleiben.
Zurück, nur auf meine Kufen und ziemlich schnell bin ich meinem Kuschelbett verschwunden. Nachts kommt dann ein kühler Wind und der Schlaf wird tiefer.