oder über „Hells Gate“ in das Gewusel von Rotorua
und zum Schlafen an den Pazifik…
17.Februar
Wenn kleine Regentropfen auf mein Hausdach klopfen ….. zieh ich mir die Decke über die Ohren und schlaf noch mal ein….es ist so ein guter, ruhiger und geborgener Platz….Um halbacht weckt mich sanft mein „Butler“ me Lady, your morning-coffee …..
Ich lasse mir Zeit – man soll ja nicht zu früh in der Hölle ankommen …..
Brav bezahle ich meinen Obulus, vielleicht so eine Art Garantie, dass ich da auch wieder rauskomme …. man weiß ja nicht ….ich habe von Cooking holes gehört …..
Und dann betrete ich das Inferno – dicke Nebelschwaden wabern mir entgegen, es brodelt, gluckert, gluckst und murmelt, es platscht und schmatzt und undefinierbare Geruchsfetzen ziehen an meiner Nase vorbei. Das ist die Hölle oder auch aktives vulkanisches Gebiet. Hier ist der Weg nicht mit guten Vorsätzen gepflastert, sondern nur aufgekiest.
Rechts und links wird heftigst davor gewarnt, den Weg zu verlassen … die Erde könnte sich auftun, und dan gäbs kein zurück …. also nicht zurückschauen, sondern nur vorwärts … Ich wandere durch diese Weltuntergangsstimmung, vorbei an tiefen Kraterseen, die vor sich hinblubbern, an Schlammlöchern aus denen es gluckst.
Oh, schaut mich da jemand an. Welche Unterweltwesen dürfen hier mal Menschen gucken und es ist fast so, als zwinkere er mir zu.
Ein tolles Schauspiel von Dampfschwaden, Steinen, aufgebrochener Erdkruste und Landschaft, die fast unwirklich erscheint.
Und ganz Rotorua ist auf dünner Kruste gebaut. Überall in den Parks sieht man Dampfschwaden aufsteigen und blaugrüne, heiße Seen, die vor sich hin blubbern und- natürlich ein Spa nach dem anderen. Es ist beeindruckend, aber irgendwann ist mir der Rummel zuviel und ich beschließe zum Schlafen an den Pazifik zu fahren.
Vorher wandere ich aber noch gemütlich durch einen kleinen Redwood-Wald hin zu einer Quelle. Fast wie im Paradies, so grün schimmert der Farn und im blauen Fluß tummeln sich die Fischleins und Enten schnattern und irgendwelche Vögel rufen ….
Wie eng liegen sie doch beiander Himmel und Hölle …..
Ein blauer und ein grüner See wollen auch noch angeguckt werden …. auf einem kleinen Hügel stehe ich …. links der grüne See, der ein Tabuplatz für Maoris ist und nicht betreten werden darf und rechts der blaue See, in dem geschwommen, gesurft, gepaddelt und vor allem gefischt wird. Und auf den See hinaus gehts mit Motorkraft. Da gibts hier nie eine Beschränkung.
Mein kleiner Pazifikplatz am Pukehino Beach ist nicht ganz ideal – ich stehe schief und krumm am Rande einer Feriensiedlung. Dafür gucke ich aber auf die Wellen und das Meer. In den Dünen lasse ich mir mein Abendfresschen schmecken und im Brumm gibts auf „Silbertablet“ serviert eine kleines Glaserl von meinem Roten! Und dazu versuche ich ein wenig Ordnung in das Buchstabengewirr dieses Tages zu bringen und beschließe, das Ganze erst morgen fertig zu machen, weil ich heute zu müde bin. Es war mal wieder ein intensiver Guck-Tag!
GPS: S 37° 47’24“ E 176° 31’47“