Der Wüstenberg Gara Medouar

oder am Steinbruch von Mohammed

8.2.

 

Mohammed spricht englisch und lädt mich zum Tee ein. Ich stehe an seinem „Claim“. Vor vielen Jahren hat er hier angefangen nach Versteinerungen zu graben und ist fündig geworden. Nun holt er im großen Stil mit einem großen Bagger die schwarzen Quader aus dem Sand, in dem sich die wunderschöne Ammoniten finden. In Erfourd, in seiner Werkstatt wird geschnitten und die Platten verschifft, wer immer sie haben will. Ein gutes Geschäft mit ein paar Angestellten. Und mit einem von ihnen sitzt er neben seinem alten Jeep und sie futtern Tajine. Ich hätte auch etwas haben können, hatte aber schon vorher nein gesagt. Sie haben für zwei gekocht und nicht für drei.

 

Durch Zufall bin ich hier am Rande der Wüste kurz vor Rissani gelandet. Nach einem schönen Morgenratsch bin ich schnell auf guter, breit geschobener Piste in Fezzou, einer wachsenden Palmenoase. Die Asphaltstraße zur N 12 ist fertig und damit der Anschluß an die Welt da draußen. Nur ein paar Kinder kommen gerannt, die anderen sind in der Schule. Standhaft bleibe ich bei meinem Non und schnurre weiter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gara Medouar ein großer, markanter Fels in der Landschaft will erforscht sein. Im 11. Jahrhundert wurde hier in dem Fels eine Burg erbaut, um die Goldfunde zu schützen, die in der Nähe gefunden wurden. Strategisch günstig, weil nur eine Öffnung im Fels durch eine 15m hohe Wand verschlossen werden mußte. Später entdeckte die Filmwelt diesen Platz, die Felsenburg wurde geöffnet und nun können wir Touris auf einem aufgeschütteten Weg hinauf laufen und die fantastische Aussicht in die Weite der Wüstenlandschaft genießen. Zwei Marokkaner mit Radl sind ebenfalls dort. Unaufdringlich bieten sie ihre Fossilienfunde an. Viel liegt hier herum und mit einem geübten Auge kann man selbst so einiges entdecken. Eine Horde spanischer Offrad-Quads lärmt hinauf, bevor wieder Stille einkehrt. Ich wandere ein bißchen umeinander. Zum Bleiben ist es mir da unten am „Felseingang“ zu eng.

 

 

 

 

 

 

 

 

Also weiter Richtung Rissani und dann rechts weg zum Carrier, zum Claim. Später kommt noch der Nomadenjunge von nebenan. Nebenan heißt ein Bergrücken weiter. Ich hatte ihr weißes Zelt gesehen. Der Nomadenjunge, sicherlich 20, spricht englisch. Sie ziehen nicht mehr umeinander sondern leben schon seit vielen Jahren hier. Er ist Aufpasser bei dem Bagger und trägt viel zu große Schuhe. Er kriegt ein paar von mir, die ich mitgenommen hatte und freut sich so. Eine feste Sohle ist hier auf dem steinigen Grund so wichtig. Ich verspreche am Morgen nochmal vorbeizukommen.

 

 

 

 

Die Sonne verabschiedet sich und macht dem großen runden Mond Platz. Brummeli steht gut und ich wandere in mein intensives Traumland und muß kurz beim Aufwachen überlegen, was jetzt wirklich ist. Dann geht die Sonne direkt über der Wüste auf und verspricht einen neuen schönen Tag.