Über Rissani zur Erg Chebbi

oder Eselsmarkt und Dünenplatz

9.2.

Angekommen in der Erg Chebbi! Wow, Jippijeiih da stehe ich in den gold-gelben Dünen auf festem Grund und mein Herz jubelt. Beim ersten Mal Marokko vor drei Jahren hatte ich so sehnsüchtig den Womos hinterher geschaut, die einfach auf der Piste Richtung Dünen verschwanden.

Und ich stand hinter Mauern auf einem Camp. Freistehen und Piste hatte ich mich damals noch nicht getraut. Aber der Wunsch wurde hier geboren und Pistenkrabbler und ich sind da!

 

 

 

 

Das ist ein Glück der besonderen Art. Eine kleine Düne wird erklommen und auch zwei andere Womos haben ihren Platz in anderen Dünennischen gefunden. Spuren im Sand veraten, dass auch so manches Quad hier entlang gebraust ist. Eine Stunde vor Sonnenuntergang wandere ich durch den Sand, um Schatten und Licht einzufangen, die weichen Konturen nachzuzeichnen und der Sonne gute Nacht zu wünschen. Wunderbare Erg Chebbi.

 

 

 

 

 

 

 

 

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In der Früh kommt nochmal der Fossilienverkäufer von Gara Medouar vorbei. Er ist freundlich, auch wenn ich nix kaufe. Seine Steine trägt er in einer verlotterten Tasche und da schenke ich ihm einen kleinen Rucksack, den ich nicht mehr brauche. Große Freude, so wie abends bei meinem Nomadenjungen. Ich fahre dort nicht mehr vorbei, denn heute ist großer Markt in Rissani. Berber-Markt, Esels-Markt und den will ich mir anschauen.

 

 

 

 

Brummeli parkt und ich wandere durch Souk und Markt, vorbei an lebenden Hühnern und Vögeln, gerupften Gänsen, und Esel, die auf neue Besitzer warten. Sehr freundlich werden sie nicht behandelt. Geduldig stehen sie schwer beladen und warten. Wenn dem Besitzer etwas nicht gefällt gibt es Schläge, schlimme Schläge. Ein armes Esel-Leben hier in Marokko. Ich laß mich durch den Souk treiben, vorbei an der Nähgasse, zur Gemüsemeile, vorbei an alten Berberteppichen und chinesischen Firlefanz. Ein paar schöne Gewürzgläschen erstehe ich und bin gut im Handlen. „German -Berber“, sagt mein Gegenüber und fragt mich ob ich zuhause ein Geschäft hätte. Ich habe dazu gelernt. Ein paar Jungs wollen unbedingt etwas haben und selbst mein Foto schreckt sie nicht. Süß sehen sie schon aus, aber sie bekommen nix . Ich bin gelassener den ganzen Madam-Madam oder Bonjour- Bonjour Rufen gegenüber.

 

 

 

 

Zwei Fossilienverkäufer schauen natürlich auch hier vorbei und ich wimmele sie ab. Ich bin halt in einer Tourigegend. Und jeder versucht einen Happen abzubekommen, verständlich in einer sonst eher armen Gegend. Obwohl, durch den intensiven Straßenbau der Anschluß an die Welt immer mehr gegeben ist, fühlt es sich so an, als ob Marokko wirklichn ein aufstrebendes Land ist, mit Anbindung an die westliche Welt.

 

 

 

 

Der runde volle Mond geht vor mir auf und ein gemütlicher Ratsch mit Renate folgt. Mitten (oder fast mitten) in der Wüste mit Internetanschluß. Noch ein Glaserl Wein und dann klappen meine Augendeckel zu und die neue Welt des Ttraumlandes öffnet sich.
Wüstenleben !