oder drei Schritte vor und zwei zurück
beim Dünenkrabbeln
in der Erg Chebbi
18. Januar
Heute ist Dünenkrabbeln angesagt. Mit Wasser und ein paar Mandeln in meinem Rucksack marschiere ich los. Ein paar Wolkenfetzen fliegen umeinander und es ist nicht zu heiß, obwohl es schon 11 Uhr ist. Hans, mein Nachbar kriegt noch einen Morgenkaffee, er will heute weiter. Das letzte Stück, so sagt er, muß man auf allen vieren krabbeln, weil der Sand so nachgibt.
Also los – ich genieße die Stille um mich rum, kein Quad, kein Auto nur ein Führer mit einem Menschlein, die zurückkommen. Der Weg ist einfach zu finden – nur den Spuren der Kamele folgen und dann gibt es genügend Fußspuren, dazu mein Auge, das versucht die festesten Stellen am Sand zu finden.
Es geht langsam aber ich komme gut vorran. Ein erstes kleines Stück will gekrabbelt sein, bevor es steil am Dünenhang hinauf geht. Meinen Hut muß ich festbinden, damit er mir nicht plötzlich vom Wind genommen wird. Mein Fotoapperatband muß her. Gleichzeitig ist dies eine herrliche Schnaufpause. Und dann gehts Schrittchen für Schrittchen – gehen- schnaufen-zurückrutschen- weitergehen. Ich brauche eine gute Stunde bis ich oben bin. Und von da habe ich eine tolle Aussicht in die Wüste ringsrum. Die Camps, zu denen die Kamelkarawanen nachmittags aufbrechen liegen nicht weit weg von hier – ich sehe diverse malerisch verteilt. In der Ferne sind die schwarzen Berge – Teil der schwarzen Wüste – so hat mir Hassan erzählt. Vor mir schau ich hinunter zum Dorf, zu den Kasbahs und kann sogar im Zoom mein Auto erkennen. Später erzählt mir Hans, er hat gesehen, wie ich da oben gestanden bin und ringsrum geschaut. (Er hat ein gutes Fernglas).
Ich pack meine Säckchen aus, denn ein bißchen Sahara-Sand ist doch ein gutes Mitbringsel für meine lieben Menschleins daheim.
Ein bißchen im Sand sitzen und dem Wind lauschen, der die feinen Sandkörner ein bißchen neu sortiert- ein Hauch von Wüste, denn die Zivilisation ist nicht weit weg von mir.
Hans, der alte Marokkohase, ist doch noch da geblieben und so radeln wir ins Dorf um für das Abendessen einzukaufen. Ein bisserl Gemüse, Reis und Lamm, dazu einen Roten aus meinem „Weinkeller“. Zwischendurch gibt es noch Womoaufräumaktion und Duschen, die sehr schön heiß sind. Damit runde ich nun meine drei Tage Erg Chebbi gut ab und was für ein Glück habe ich mit dem Wetter.
Auch wenn es nachts kalt ist, ist es doch tagsüber in der Sonne prächtig. Was will man mehr!
Marese
Safar
Elvira
Safar