Die Karawane zieht weiter Richtung Tazzarine

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oder ein Schlenker über Taouz

und die N 12 nach Tazzarine

 

 

19.Januar

 
Die Karawane zieht weiter zum nächsten Weideplatz und der liegt ein Stück westlich, auch am Rande der Sahara…. also los Brummeli schnurr über die kleine Asphaltpiste zu dem letzten Saharadorf. Eine schöne Strecke entlang der Sandberge- und Dünen, bis dahin wo die Welt für Womos zu Ende ist und nur noch Pistenfahrzeuge ihr Platzerl finden können. Ein kleines Dorf mit viel Sandvewehungen und mein südöstlichster Punkt dieser Reise. Es ist nicht mehr weit zur Grenze nach Algerien. Aber da will ich nicht hin, also dreh ich um.

 

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Mit meiner Kamera versuche ich mal wieder ein bißchen den Zauber dieser Landschaft einzufangen. Sandberge, hell und dunkel, Steinberge, Schotterwege, die ich aber nicht reinfahre, ein paar verwitterte Palmen, die schon ganz grau geworden sind und dazwischen die viereckigen Lehmhäuser mit kleinen Fenstern und einer Türe.

 

 

P1040445Frauen mit ihren Kindern kommen vom Einkaufen oder  gehen beladen mit gesammelten Palmblättern, aus den Körbe geflochten werden oder die einfach zum Heizen dienen.

Junge Burschen in ihren braunen Roben halten die Ziegen zusammen. Viel zum Fressen gibt es nicht und trotzdem überleben sie. Dromedare weiden oder warten auf ihren Einsatz. Nur ab und zu kommt ein Auto und meistens ist es ein Touriauto.

 

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Der Weg Richtung Zagora über die N12 ist ein einziger Augenschmaus der besonderen Art: eine karge Steinwüstenlandschaft vor zackigen Bergen, in denen man so allerhand prähistorische Steine finden kann. Früher war das mal Meeresboden und eine zeitlang sicherlich auch fruchtbares Land bis die Wüste kam.

Die Straße windet sich bergauf und ab, durch trockene Flußläufe, vorbei an Steinwüstenfeldern und einigen verstreuten Tamarisken.

 

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Oft muß ich für einen Fotostopp halten und die Auswahl für den Blog wird immer schwieriger. Gerne würde ich rechts oder links von der Straße einfach mal in so eine Piste abbiegen, aber das traue ich mich dann doch nicht. Erstens weiß ich nicht wie gut der Untergrund ist und zweitens gibt es dann doch da wieder ein kleines Dorf, eine Ansiedlung und unbemerkt stehen wird so nicht gehen. Mein Strawanzerherz leidet ein bißchen unter dieser Einschränkung, aber ich fühle mich nicht sicher und geborgen genug in diesem Land, um mich mehr zu trauen.

 

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Also schau ich von sicheren Wegen in die Landschaft und lass diese Kargheit auf mich wirken. Oft kein bißchen Grün und wenn, dann einfach nur unwirtliche Stachelgewächse. Und wie aus dem Nix erscheint dann eine Oase, in der es grün schimmert und der Boden bestellt wird und die Gärten durch hohe Mauern geschützt sind. Das Wasser fließt in gefassten Rinnen und wird so jeder Familie zugeteilt. Ich ahne ein bißchen, was so eine Oase für die Menschen hier bedeutet – Überleben!

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Tazzarine ist so eine Oase und der Campingplatz liegt malerisch in einem dieser Gärten.Sitzgelegenheiten sind aufgebaut, ein Nomadenzelt, um zusammen zu sitzen und kleine Tische und Hockerchen zwischen dem Grün. Man ratscht ein bißerl woher und wohin und ich mach noch eine kleine Oasenrunde, bevor ich mich nach drinnen verzupfe. Es ist ein bißchen windig und Wolken fliegen umeinander. Mein Wetterfrosch spricht aber von viel Sonne.
Mit dem Brummeli zu ziehen ist doch einiges gemütlicher, als auf dem Dromedar zu schaukeln und etwas schneller komme ich auch vom Fleck.Wir Womos sind die europäischen Nomaden!

GPS N 30° 46′ 29.1“ W 5° 33′ 44.7“