Auf dem Dromedar in die Wüste

P1040203 (3)oder ein bißchen den Sanddünen entlang  –

am Rande der Wüste

 

 
17.Januar

 

In der Früh verabrede ich mit Hassan, dem Campbesitzer, für nachmittags eine Dromedartour. Su, eine Japanerin, die in der Lodge wohnt und auch alleine unterwegs ist, macht mit. Ich wollte auf keinen Fall alleine mit dem Führer in den Dünen sein, das ist mir zu anstrengend. Su kommt in dem Land gut zurecht und fühlt sich wohl, sie ist schon das zweite Mal hier und will ein Jahr bleiben. Sie fährt mit einheimischen Bussen und ab und zu ein Taxi und gondelt so ein wenig durchs Land.

Wir, in unseren mobilen Häusern haben es da natürlich einfacher. Sie verbringt viel Zeit in Marrakesch mit marrokanischen Freunden und ist dadurch, so fühlt es sich an, ein wenig integrierter.

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Aber der ganze Tag liegt noch vor mir und Hans, mein Nachbar aus der Nähe von Rostock erklärt mir den besten Radlweg.
Gut, daß ich mein Tablet mithabe, denn am Ende verfahre ich mich doch ein bißchen. Ich komm bis hinter Mezzourga, dem Ort mit den vielen, vielen kleinen Lodges, die sich alle Kasbahs nennen, kleine große, schöne häßliche. Kurz vor einer großen Düne gibt es sogar einen richtigen bewachten Parkplatz für die Dünenwanderer.

Die Sonne wird immer heißer und es ist schade, daß ich nicht in kurzer Hose und Tshirt unterwegs sein kann. Es ist doch ein Land mit vielen Einschränkungen und auch meine Träume, die ein bißchen von Willkür handeln, zeigen mir, wie anders die Menschen hier ticken.
Trotzdem – ich genieße das Radeln, ignoriere jedes Bonjour oder Hello oder irgendwas und freu mich an der Bewegung. Frisches Fladenbrot bekomme ich im Dorf Hassiliebad. Ein paar andere Campplätze schau ich noch an, aber die meisten sind so ummauert, daß man keinen Freiblick hat.

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Ein Nachbarschaftsratsch mit Hans und dann geht es aufs Dromedar, ein schaukelndes Wesen, das gemächlich Schritt für Schritt durch den Sand stapft. Vorne weg der Führer Mohamed. Vielleicht eine halbe Stunde, dann kraxeln wir eine Düne hinauf und bleiben dort oben bis zum Sonnenuntergang. Mohamed ist in der Wüste aufgewachsen und seine Familie lebt so ca. 11/2 Stunden entfernt in Zelten in der Wüste. Dort sind ja auch für uns Touris all die Camps aufgebaut, in den man dann für eine Nacht bleiben kann.  Und zum guten Schluss breitet er noch seine Sachen aus, die er uns verkaufen will.

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Jede Gelegenheit wird ausgenützt, um irgendwelche Geschäfte zu machen. Das ist auch Marokko! Ich würde so gerne manches erforschen und einfach in die Natur abtauchen, aber es ist ein wenig schwierig, auch hier am Rande der Wüste. Schade!

Su kauft was kleines und ich dann auch und so bleiben wir hart bei unseren Verhandlungen. Es klappt. Eine wirklich schöne Wüstenstimmung ist leider nicht aufgekommen. Alleine ein bißchen darin rumzulaufen ist viel schöner und ich will morgen auf die große Düne wandern.

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Das Dromedarschaukeln ist interessant. Jetzt weiß ich, wie es geht, aber ich muß es nicht nochmal machen.

 

 

P1040259 (3)Erst beim Dunklen sind wir wieder zurück. Noch ein kleiner Nachbarschaftsratsch, bevor es in die warme Stube geht.