Fette Wolken,
da reicht es nur zum Taranaki Wasserfall…
und später ein Platz am Kapuhawie-Stream
17.3.
Wasser von oben, unten und überall ….es ist grau und nasselt, so ein feiner Nieselregen, der nicht wirklich aufhören will. Die Wolken stoßen an den Bergen an. Wozu habe ich denn meine Regenjacke.
Auf dem Weg nach Whakapapa, der „Hauptstadt“ des Tongariro Nationalparks gibt es auf kleinen runden Hügeln einen Ausguck und ich schau in jede Richtung, ob es nicht irgendwo heller werden will. Ein Hauch wäre ja schon was. Eine Idee von mir war nochmal ein Stück vom Crossing zu gehen, aber dafür paßt das Wetter nicht, dann wenigstens zum Taranaki Wasserfall. Vom Krater, der schwefelgelben Erde, der roten Erdel, den schwarzen Lavasteinen und den blauen Seen da oben, sehe ich ja sowieso nix. Vermutlich ist es oben genauso ungemütlich, bloß noch um einiges kälter und windiger.
Ein bißchen Crossing-Gefühl habe ich, denn der Anfang vom Trail sieht sehr ähnlich aus. Ein bißchen Heidelandschaft, dann die ersten Lavabrocken und oben dann ein schöner Wasserfall. Zurück gehts durch nordinselischen Regenwald.
Den Tawera Wasserfall, ein kurzer Weg dorthin, bestaune ich auch noch, bevor ich mich auf den Weg Richtung Lake Taupo mache.
Wie es sich für etwas Besonderes gebührt und der Tongariro, bzw. Mt. Ngauruhoe oder auch Schicksalsberg genannt, ist besonders, schließlich hat hier Frodo bzw. Gollum den Ring hinein geworfen, umrunde ich ihn mit dem Brummeli und komme so in den Genuß der Wüstenstraße, man könnte auch Heidestraße sagen. Rechts und links darf man fast nirgendwo reinfahren, weil das Militär hier seinen Übungsplatz hat.
Ein Sträßchen führt zur Tree Trunk Gorge,- da hat sich der Tongariro-Fluß tief durch die Felsen sein Bett gegraben. Imposant!
Überall wird man gewarnt, nicht herunter zu klettern, weil der Felsen brüchig ist. Ja, reinfallen möchte ich da nicht.
Ein nächstes Sträßchen führt mich zu freien Stellplätzen an einem kleinen Nebenfluß, der genauso wild durch eine Schlucht führt. Ich finde fast am Ende einen schönen Platz für mich. Hier ist es gut, hier bleibe ich. Wenn es warm genug wäre, könnte ich sogar in meinem kleinen Privatflüsschen ein Morgen – oder Abendbad nehmen. Jemand hat ein Staudämmchen dafür gebaut.
Nach wie vor hängen die Wolken tief in den Bergen und es nasselt ein bißchen vor sich hin. Mein kleiner grüner Wetterfrosch, den ich ausführlichst dreifach befrage zeigt mir nur dieses große Regen- und Wolkenband über der Nordinsel. Also Geduld! Mit einem Buch verziehe ich mich ins Bett und schlafe wunderbar und lang.
GPS: S 39° 08′ 45“ E 175° 50′ 00“