oder über eine heavy gravel road ins Schattenreich von Moria
2.Januar
Ich habe von einem Delphin geträumt, der mit mir zusammen Bus gefahren ist …..
Heute will ich im Schattenreich von Moria, Baumgeister treffen, Elfen lauschen und Zwergen in der Höhle zuschauen.
„Trauen Sie sich“, frage ich ein Schweizer Ehepaar. „Ja, da düse ich schnell hoch“, packt sein Womo und verschwindet hinter der Kurve. 12km gravel road bis zum Parkplatz, dem Eingang ins Reich Moria.. Naja, denke ich, wenn der das kann, kann ich es doch auch. Und ich konnte es auch, aber ehrlicherweise mit einigem Bauchweh! Es ist eine schmale, teils ausgewaschene kurvige, steile Bergstrasse und mein braves Brummeli schnurrt es hinauf – boah, das war heftig!!!! Und einmal angefangen, gibt es kein Weg zurück, weil wenden auf diesem Sträßchen unmöglich ist. Oben ist ein riesengroßer Parkplatz und noch paar anderre Brumms stehen dort. Ich atme auf. Der Rückweg wird einfacher, weil es mehr bergab geht, besonders an diesen ausgewaschenen Stellen.
Die Baumgeister warten schon auf mich. Auf verschlungenen Pfaden durch dichten Regenwald, unter Farnbäumen, über bemoste Baumwurzeln geht es zu ersten Zwergenhöhle.
Da mein Abenteuer-Mut schon ein bißchen aufgebraucht ist, klettere ich nicht weiter hinein.
Ich bin schon so fasziniert von dieser ursprünglichen Natur. Es ist wirklich ein Eintauchen in eine andere Welt, eine Welt der grünen Farben und Schattierungen, der Schlingpflanzen und kleinen Gräser, Moose und sonstigem urtümlichen Gewächs.
Der Pfad zum Tor von Moria wird bewacht von alten Baumriesen und wenn man genau hinschaut erkennt man den Elf mit Stab. Über alte Stufen gehts hinab ins Höhlenreich. Ganz klein muß ich mich machen, um durch den Eingang zu passen. Aber weil die Zwerge menschenfreundlich sind, haben sie eine Kette geschmiedet, an der man sich festhalten kann.
Unten hält ein braunrotglänzender See die Wanderer ab, weiter ins Moria-Reich einzudringen. Es ist mystisch, gespenstisch und sagenhaft!!! Selbst die Vögel haben für eine zeitlang aufgehört zu singen, doch dann höre ich sie wieder mit ihren kehligen Rufen und tauche aus diesem grünen Schattenreich wieder auf.
Auf dem Rückweg kommen mir mehrmals kleinere Autos entgegen und irgendwie managen wir es, aneinander vorbeizukommen. Eine Kiwifrau fragt mich, wie weit es noch ist. Ihr ginge es so schlecht und ihr Mann würde nicht auf sie hören. Ich sollte doch mit ihm reden. Ich sag ihm, daß es noch weit ist und die Straße schlecht. Und nach zwei Kilometer bin ich wieder auf der richtigen Straße. Juhhuuu – ich streichele mein so braves Brummeli, daß es all die Escapaden mitmacht. Ich glaube, wir haben uns schon gut aneinander gewöhnt. Aber so eine Bergstraße brauche ich nicht nochmal.
Mein Weg führt mich bis ans Ende der Welt, oder besser gesagt bis ans Ende der Westküste – Kohaihai -River. Dort beginnt oder endet ein Fünftagetreck an einem DocCamp. Es ist aber relativ voll und so fahre ich über Mokihinui-River zurück bis auf meinen Patz am Meer. Ein Kiwi geselllt sich noch dazu . Der kleine Abstecher zum Chasm Creek bei Seddonville bleibt leider wirklich nur klein, weil die Brücke gesperrt ist. Durch den Tunnel komme ich noch, aber dann hört der kleine Trail auf.
So kann ich noch draussen sitzen und erst jetzt fällt mir wirklich auf, dass die Sonne links untergeht, d.h. Westen ist hier links!
Elfie
Safar
Gabriela