oder den wunderschönen Sonnentag ausnützen
24.9.
Mein Wetterfrosch hat Recht – die Sonne geht genau in der Nische zwischen den Bäumen auf und blinzelt mich frech an. „Aufstehen“, flüstert sie, „heute scheine ich noch! Und, zieh dich warm an. Draußen ist es kalt nur so drei oder vier Grad“. „Brrrhhh!“
Nach meinem Morgenritual, Kaffee und Blog (es ist immer wieder auch für mich spannend, was ich da so schreibe) ist Wasserplatsch schnell aufgebaut. Eine Fleecejacke, eine Fleecedecke, eine Fleeceweste ! Die Sonne ist schön warm, aber der kalte Ostwind!!!
Trotzdem, ich bin in meinem Element, auch wenn es nicht wirklich Spektakuläres zu sehen gibt. Es macht einfach Freude so am Ufer entlang zu gleiten. Ich glaube, dass es so gut geht, hängt auch mit dem neuen Paddel zusammen, das ich nach dem Spreewald kaufen mußte, weil ich meins kaputt gemacht hatte. Pfui!
Und wieder mal gehts am Schilf entlang durch einen schmalen Durchschlupf zum nächsten Seeabschnitt. Die kleine Insel umrunde ich und sehe schon nach einer Stunde Brummeli brav in der Sonne stehen. Das ist zu früh, viel zu früh – also gehts weiter den langen Zipfel hinunter bis zur Plaza Orzysc. Eine schöne kleine Rast am etwas schlammigen Ufer (etwas später wäre Sand gekommen) und so wie man mit Freude durch den Wald geht, gleite ich an ihm entlang.
Die Freizeitboote sind alle schon winterfest gelagert. Kaum jemand, der sich jetzt noch ein Boot mietet. Es ist Herbst und der Herbst im Norden kann auch ganz schnell kalt werden. Plattenbauten an diesem Naturufer sehen schon wunderlich aus mit der großen Anlegestelle, vielleicht für Ausflugsdampfer von Ostrow im Sommer. Im Sommer muß es hier überall wuseln und meinen schönen Plätze sind dann auch fest in Polens Hand. Verständlich!
Zurück gibts Kaffee und dann suche ich mir einen schönen Platz und werde gegenüber von Ausgustow fündig. Zwei Kilometer durch den Wald und dann ein kurzes enges Stück mit Streicheleinheiten für Brummeli. Hier ist auch ein offizielles Biwakowo, ein Platz zum Stehen mit Tischen, Bänken und Feuerstellen.
Ich habe eine herrliche Nische abseits, weit genug von ihren „Übungen“ und kann den Sonnenuntergang noch gerade einfangen. Zum Feuermachen bin ich heute zu faul, außerdem habe ich noch Telefondienst. Das ist Leben im Brummeli – es ist wie zuhause, nein – es ist zuhause!
Ob ich nun in Bayerbach, in Polen, Spanien oder Marokko stehe, es ist gleich und der intensive Austausch funktioniert per Telefon bestens. Kleine schöne neue Welt!