oder von El Pilar durch eiskalte Wolken und dann wieder unten am Meer in heißer Sonne….
14.-15.2.
Längst scheint die Sonne warm auf mein Stühlchen vor den schwarzen Felsen. Draußen tosen die Wellen und oben wabern diverse graue Wolken über den Berggipfeln. Ich hier unten auf meinem Bananenplatz bin ziemlich wind- und wettergeschützt. Ein gutes Platzerl für Büroarbeit. Ungestört draußen und warm. Oben ist es nämlich durch den scharfen Wind um einiges kälter. Ja, ich hab schon meine Plätzchen auf dieser Insel, vor allem hier im Südwesten, wo es wärmer und sonniger ist. Und für die Büroarbeit brauche ich Internet, dafür ist mein Bananenplatz super.
Früh am Morgen, relativ gesehen das Früh, rolle ich von meinem Planetenplatz hierher. Gestern abend hatte ich mich nach meiner langen Nebelwanderung wieder dort aufgebaut. Diesmal starte ich von El Pilar die Vulkanroute hinauf. Es geht auch kilometerlang aufwärts aber moderater, als von der anderen Seite. Im stillen hatte ich die Hoffnung die Wolken reißen auf und geben den Blick frei. Nix da – ich wandere durch grünen Pinienwald auf schwarzsandigem Boden, teilweise goldgelb mit den Nadeln bedeckt. Stetig bergauf die alte Route der Ureinwohner und stetig wirds kälter. Ich bin gerüstet. Mit dicker Jacke, nur die Handschuhe fehlen. Eiseskalt – gefühlt nur ein paar Grad über Null fegt der Wind über die Berge.
Richtig schön ist es eigentlich nicht, denn ich seh zu wenig. Trotzdem laufe ich weiter bis zum Vulkan Nambroque, den ich auch nicht wirklich sehe. Nebulöse Blicke in den Krater und irgendwo der Gipfel. Ein anderer Blick hinunter in eine Schlucht oder ist es der Kraterrand von Hoyo Negro? Bei schönem Wetter sicherlich gigantisch.
Auch das andere deutsche Päarchen dreht hier um. Es ist zu kalt! Ursprünglich wollte ich bis zu meiner Umkehrstelle von neulich laufen. Aber ich sehe sie nicht! Die Wolken zu dicht, die Nebeltropfen zu feucht und meine Brille längst in der Jackentasche. Auch das sind kanarische Inseln, die kleinen Bergigen!
Je weiter ich runterkomme, desto wärmer wird es und für kurz reißt hier und da die Wolkendecke auf. Ja, unten scheint die Sonne! Ich bin wieder ganz nah am neuen Vulkan und will eigentlich auf der Ticane-Straße fahren. Man sagte mir, sie ist offen, tja -, aber nur für Einheimische. Und so frech bin ich dann halt doch nicht.
Ich rumpel wieder mit 20 über die provisorische 213 und hinauf bis ans Südende, wo das Wetter am schönsten ist. Andere erzählten mir von dem Regen im Nordosten. Kehre ein auf meinem Planetenplatz und ratsche herrlich am Telefon. Neue Ideen werden geboren, die gleicht sichtbar im Blog erscheinen.
Nachdem die Kommentare im Tiefschlaf versunken sind, ist der Platz im Blog besser mit Beiträgen genützt. Ich bin nicht traurig drum, denn interessante Rückmeldungen bekomme ich sowieso privat und das reicht. Der Blog, ursprünglich mal Reiseblog, hat sich sowieso verändert. Ging es vorher im wesentlichen um interessante Reisegebiete und Neues, ist es heute mehr eine Reflektion meines Womo-Nomadenlebens, das natürlich immer wieder in irgendwelchen neuen Gegenden stattfindet. Wie geht Nomadenleben in so unsicheren Zeiten? Eine Form mit dem Weltenwahnsinn umzugehen? Es gibt viele andere Formen.
Wer mag taucht einfach ein bißerl mit ein und vielleicht taugt der eine oder andere Gedanke, das eine oder andere Bild ja für die eigene Lebensreflektion?
Und…schreiben tue ich halt gerne!