Im tiefgrünen Norden der Insel

oder Wasserfall Tilos und ein Mirador in den Bergen….

16.2.


Wenn mal wieder der Morgen zum Brummeli hineinkrabbelt und nur das Rauschen der Wellen da draußen zu hören ist, dann ist die Welt für den Moment in Ordnung. Was will ich mehr – Natur pur hier an meinem Bananenplatz, der fast wie ein kleines Zuhause auf Zeit ist. Es ist ruhig, es ist warm, viel wärmer als in den Bergen, denn von da komme ich.

 

 

 

 

 

Ein bißchen den Norden kennenlernen stand auf meiner Wunschliste. Also schnurrt Brummeli hinauf in den grünen Teil der Insel. Es ist wirklich grün, tiefgrün. Überall auch hier Bananenplantagen und die bewachsenen Berge. Schaut interessant aus. Die Strasse schlängelt sich durch viele Tunnels und Ausblicke hier und da.

 

 

 

 

 

Kurz vor Los Sauces geht’s zum Wasserfall Los Tilos entlang der wassertropfen -triefenden Barranca, dem Flußlauf. Ein beleuchteter Fußgängertunnel, der am Fuß des Wasserfalls endet. Beindruckend und mächtig fällt er von den grünen Wänden runter und hinterläßt weisse feuchte Nebelschleier. Der weitere Weg ist leider gesperrt.

Fotogen setzt er sich in Szene und ich muß ein bißerl warten bis die üblichen Selfis gemacht sind. Irgendwie immer das Gleiche: lautes Geschrei ausgebreitete Arme und der Versuch möglichst cool auszusehen. Socialmedia-Fotos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch ein bißchen rumlaufen. Steil gehts hinauf bis zum Mirador de las Barrandas, durch grünen Wald und manchmal schlammig rutschigen Stufen. Wie gut das ich meine Stöcke dabei habe. Oben ein herrlicher Ausblick, nur die Gipfel von Wolken verhangen. Sie wabern umeinander, geben den Blick nicht wirklich frei. Ein anderer Weg zurück wäre zu weit, obwohl es hier viele Wege gibt,- interessant zu erforschen. Erst später entdecke ich den Weg durch die Barranca Agua, der so schön sein soll.

 

 

 

 

 

Und weil es in den Bergen so viel kälter ist, als hier an meinem Bananenplatz und vor allem weil es hier so schön ruhig und abseits ist, rolle ich zurück. Der Weg über die Berge ist z.Zt. gesperrt. Schnee und Eis auf der Vierer, geht ja schließlich auf über 2000m hoch. Ich will doch weiter Sommer haben und dafür ist mir kein Weg zu weit.

Lautstark werde ich von Möwe begrüßt und mittlerweile weiß Brumm genau wie er stehen muß, damit ich beim Schlafen nicht aus dem Bett kullere.

 

 

 

 

 

Es gibt noch einiges zu erforschen hier. Mal gucken, vielleicht finde ich auch einen schönen Nordplatz. Ich bin ja nicht anspruchsvoll was Schlafplätze anbelangt. (hahaha). Noch stehe ich gefühlt am Anfang dieser Insel, die verwunschen und fast ein Stück undurchdringlich daher kommt. Sie will entdeckt sein, macht es einem nicht ganz so einfach. Sie fordert ihre Zeit mit ihren winkligen Ecken, steilen Sträßchen und ihren Sternengucker-Ausblicken. Überall gibt es einen Mirador Astronomic mit dem Wegweiser zur Polaris, dem hellsten Stern! Ein Markenzeichen der Insel – Polaris und Bananen, dazu Grün und tiefschwarzer Sand!

 

Die Sonne läßt sich goldgelb ins Meer fallen und ich sitze noch draußen bei einem kleinen Telefonratsch. Die großen Wellen rauschen malerisch daher.

Wieder ein schöner La Palma Tag.