die Küste entlang zu Leuchttürmen und Felsformationen
16.Dezember
Zurück auf der Great Ocean Road am Point Addis stehen schon ein paar Surferautos da – die Frühaufsteher, denn es ist erst halbacht. Mit Meer-und Felsenblick trinke ich meinen wohlverdienten Kaffee und lade dann das Geschreibsel von gestern hoch. Jetzt werde ich wieder richtig munter.
Der kleine Koori-Cultural-Walk erzählt auf vielen kleinen Tafeln, wie die Aborigines was benützt haben. Aus zusammengenähten und getrockneten Possumhäuten haben sie ihre wärmenden Umhänge genäht,kontroliertes Feuer machte das Land übersichtlicher und einfacher zum Jagen, aus Ästen und Gras wurden windgeschützte halboffene Hütten gebaut, der Ameisenigel lieferte fettes Fleisch und gute „Nähnadeln“. Sie kannten die Heilpflanzen und sammelten Muscheln, Fisch, Krabben und eißbaren Seetang.
Ich sammele nur meine Fotos und zieh dann weiter auf dieser Great Ocean Road. Ein Holzbogen und eine Skulptur ist den Arbeitern gewidmet und so steht es geschrieben, es ist die erste Küstenstraße, die gebaut wurde, schon kurz vor dem ersten Weltkrieg.
Am Split Point Lighthouse ist das Gedränge groß und ich habe Glück einen Parkplatz zu finden. Also marschiere ich brav im Pulk der Inder, Chinesen, Japaner, Deutschen und englischsprechenden Menschen hin, bewundere den Felsen und marschier wieder zurück.
Noch ein bißchen weiter gerollt und den Berg hinauf zu den Erskrine Falls. Die vielen, vielen Stufen hinunter erspare ich mir, Brummeli steht sowieso so schief an der Straße, dass ich eine gute Ausrede habe. Ich bin zu müde und will eigentlich nur noch irgendwo ankommen.
Und das irgendwo ankommen liegt 60 km weiter an einem herrlichen See, Lake Colac mit freien Blick übers Wasser und Nachbarn, die mir wieder sooooo gute Tipps geben. Zwei Stunden hocke ich bei Jane und ihrem Mann, der allerdings lieber ein bißchen Fernsehen guckt und uns Ratschweiber alleine läßt.
Sie zeigt mir ein paar australische Weihnachtsvideos. Aufgewachsen ist sie in Neuseeland und natürlich werden da auch wieder Bilder wach. Beide reisen viel und sind mit ihrem kleinen Caravan 9 Monate im Jahr unterwegs und leben jetzt in der Nähe von Darwin. Ich erfahre von ihr, daß ich auch schon jetzt die Mitte, dh. den Ulururu fahren kann, Es ist zwar heiß, aber trocken und nicht so schwülheiß wie nordwestlich von Perth. In mir reifen dazu die Pläne, daß ich vor der Nullabour Strecke das rote Herz Australiens fahre bis hinauf nach Alice Springs.
Und wieder bewahrheitet sich, dass ich außerhalb der größten Touriorte, die nettesten Leute treffe. Spannend!
Ich lass die Sonne hinter meinem Brummeli untergehen und schau aus den offenen Hecktüren hinaus. Eine Terrrasse der besonderen Art!