Wandern im Naturpark Jandia

oder über Stock und Stein hinauf und hinunter…

24.-26.12.


Weihnachten am Meer und in den Bergen, die einfach nur einladen herumzustromern. Und genau damit verbringe ich diese schönen Tage. Erst am Montag frischt der Wind auf . Face to the wind, heißt hier das Zauberwort, um nicht zu arg durchgeschüttelt zu werden. Am Abend, aber vor allem in der Nacht fetzen die Böen um mich herum. Das aufgewühlte Meer rauscht donnernd heran. Guter Schlaf stellt sich da nicht ein. Macht nix, dann gibt es ein schönes Filmchen in der Nacht. Brummeli steht trotzdem sicher, auch wenn er ein bißchen schaukelt.

 

 

 

 

 

Dieses Plätzchen in der kleinen Bucht ist schon seit dem 24. mein nächtlicher Zufluchtsort. Ich stehe etwas weiter vorne und die zwei Empfangsbalken bleiben trotz Wind stabil. Der beste Platz, den ich jetzt hier im Jandia Naturpark gefunden habe. Und wie es halt mit besten Plätzen ist, sie wollen mehr als einmal bewohnt sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wandern ist angesagt. Einmal geht es vom Ende der Insel hinauf in die Berge mit Weitblick auf Cofete. Durch Lavalandschaft schlängelt sich der Weg über die Felsen hoch oben an den Klippen entlang. Später wird es sandig und dann ist der Weg auch irgendwann verschwunden und ich tapse nur noch über Geröll, festen Sand und versteinerte Formationen, bis ich von weit oben wieder den Überblick habe. Wunderschöne steinig-sandige Nixlandschaft.

 

 

 

 

 

Am Telefon gemeinsam den morgendlichen Kaffee schlürfen und die Welt rauf und runter betrachten. Vom äußeren Weltenwahnsinn zu unseren inneren Ungereimtheiten, Fragen und Gedanken. Das ist Freundschaft, wenn wir offen und ehrlich unsere Wahrheiten miteinander teilen, wohlwissend das das offene Ohr des anderen wirklich verstehen will. Ein Geschenk in dieser wirren Welt, die die Mitmenschlichkeit so auf die Probe stellt.

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag rumpelt Brummeli wieder hinunter nach Cofete. Ewig könnte man den Strand entlang laufen. Dunkelblaues Wasser, weiß hoch aufbäumende Wellen, die sich brechen und heller Sand. Ich biege irgendwann ab Richtung Casa de Winter und suche den kleinen Trampelpfad hinüber zu einem größeren Wanderweg Richtung Berge. Ich finde ihn nicht, jedenfalls nicht von dieser Seite.

Also die Straße zurück und dann einen großen anderen Weg Richtung Berge und siehe da von hier ist der Trampelpfad gut erkennbar. Es ist zu spät den Berg hinauf zu kraxeln, also geht es über den kleinen Steig zurück zum Casa und dann zum Strand.

 

Natürlich muß ich den Weg in die Berge nochmal laufen. Brummeli schnurr wieder hinunter nach Cofete, jetzt weißt du ja die Holperstellen. Den Parkplatz hatte ich mir gestern gemerkt. Ein langer Marsch über den Berg hinüber ins Gran Valle bis zu den ersten Häusern von Morro Jable.

Ein netter Pole, mit dem ich mich am Wegesrand unterhalte, erzählt mir von dem Berg Zarza, den man auch besteigen kann. Der Weg dahin wäre sogar noch besser. Zweieinhalb Stunden ein Weg. Wenn der Wind nachläßt könnte es meine letzte Wandertour hier auf Fuerte werden. Der Wind frischt ziemlich auf, böiger Südostwind . Meine Neugier ist befriedigt und meine Wanderlust auch. Brummeli rumpelt die nun schon gut bekannte Piste nach Hause. War das schön!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wetterfrosch, was sagst du denn zu diesem Sahara-Wind? Dauert noch ein paar Tage, murmelt er und versucht auf der Leiter die Balance zu halten. Na gut, dann ist es vielleicht im Landesinneren von Fuerte besser. Die Sonne ist längst weg. Heute verabschiedet sie sich nur in Schlieren und dunstigem Himmel.

 

Bei diesem Getöse hat sie auch keine Lust auf spektaluläre Farben. Die gab es aber am Abend vorher.

Und so verabschiedet sich Weihnachten mit Getöse und Gezappel, passend zu unserer Welt, die ja auch gerade zutiefst durchgeschüttelt wird.