oder nur etwas weiter zum Camp Gumbanan an One Arm Point
9.9.
Ich wache zu meiner gewohnten Zeit auf und nehme Kaffee und Laptop mit zum Ausguckpunkt. In der Früh sieht man hier die Wale, hat mir jemand erzählt. Und wenn ich ein Fernglas hätte, würde ich sie noch viel deutlicher sehen. So fängt der Zoom meiner Kamera zumindest die schöne Schwanzflosse auf, wie sie mayestätisch in den Himmel ragt. Ich glaube, sie sind so mittelgroß und ziehen hier am Ende der Welt vorbei.
Ich gebe dem Tag seine Buchstabenform, ratsche noch zwischendurch mit Schweizern, um dann weiter zu ziehen.
Camp Gumbanan liegt an der anderen Seite von Cape Leveque. Ich suche mir einen Platz mit Ausguck zum Meer, das herrlich türkisblau zu mir herschimmert. Die Bäume stehen im Wasser. Es ist gerade Flut und es sind gewaltige Wassermassen, die hier auf und ab schwappen.
Bei den Horizontal Falls, die nicht so weit weg von mir sind, aber nicht eigenständig zu erreichen, ist der Tidenhub so um die 12 m.
Flüge und Ausflüge dahin sind sauteuer, so wie alle touristisch vermarkteten Ziele. Ich schau mir das an, was ich selber erreichen kann. Und Camp Gumbanan ist da auch schon eine kleine Herausforderung – ich sag nur Sandpiste!
Aber ich bin ja lernfähig und so fahre ich sie sogar dreimal.
Nachdem ich mir meinen Platz mit Tisch und Stühlchen eingerichtet habe, gehts nochmal zurück und die paar Kilometer weiter bis One Arm Point. Auch eine kleine Aborigine Community, an deren Ende eine Fischzuchtstation steht.
Am Strand entlang gibt es viele Hütten, die jetzt nach der Saison, nicht mehr genutzt werden und eingefallen sind. In einer dieser kleinen Buchten, die so einladend wirken zum schwimmen, schwimmen auch Haie. Und nach wie vor ist es auch hier oben Croc Land.
Geschwommen wird nur, wenn überhaupt, in ausgewiesenen Schwimmbuchten. Aber spannend ist es schon.
Ich schau mir alles an und bin nach ein paar Stunden wieder zurück an meinem Platz. Das Wasser zieht sich zurück und ich staune am Ende über diese Steinlandschaft, die sich fast bis zur kleinen Insel hinzieht.
Laufe noch ein bißchen durch dieses Gelände. Ratsche mit einer Aussiefrau, die mit ihren beiden Kindern und Mann für ein Jahr unterwegs sind. Schule machen sie selber und die Kinder müssen ab und zu Prüfungen ablegen. Freies Aussieland!
Mein Womo macht mir herrlich Schatten auf meinem Platz und lange studier ich ein wenig Karten und Wikicamps für meine Strawanzerei die Küste hinunter.
Bis Port Headland ist es mager und ich muß meine Plätze fantasievoll wählen. Danach kann ich nochmal abbiegen zum Karinji Nationalpak.
Ein schöner gemütlicher Faulenzertag geht zu Ende.