Die roten Felsen von Cape Leveque

oder über abenteuerliche Piste bis fast ans Ende der Welt

 

8.9.

 

Cape Leveque, diese Halbinsel mit vielen kleinen Aborigines Gemeinden hat eine magische Anziehungskraft. Also los Brummeli, schnurr die 90 km Piste und die ist wirklich abenteuerlich. Sie bauen die Asphaltstraße und haben nebendran eine Piste durch roten Sand angelegt. Der ist zwar festgefahren, trotzdem, ich fahre langsam und ab und zu schlingert Brummeli durch die Sandkuhlen. Mein Tomtom sagt mir, ich brauche 24 Stunden für die Strecke, aber es sagt mir auch die Kilometer und dafür habe ich es an.

 

 

 

 

 

Tief rote sandige Erde und grüne kleine Bäume auf hohen Sandhaufen neben mir. Ich brauche zwei Stunden bis zum glatten grauen Asphalband.

 

 

 

 

Es gibt ein paar Abzweigungen hinunter zum Meer – nein, nix für mich, kleine Sandpisten nach irgendwo. So ist mein erster Halt Beagle Bay mit seiner berühmten Kirche. Mönche hatten hier ihren Rückzugsort eingerichtet und in Zusammenarbeit mit den Aborigines den Altar gestaltet. Es kamen andere Mönche und es wurden Schulen und Kindergärten gebaut. Hier war auch eine Station der“Stolen Generation“, Kinder wurden per Gesetz zur Erziehung hierher gebracht. Auch Eltern gaben ihre Kinder hierher, wenn sie sie nicht ernähren konnten.

 

 

 

 

 

Heute ist es eine gut funktionierende Community, so wie alle Gemeinden drumrum und sie haben von den Weißen gelernt. Es ist teuer hier oben und für alles muß man bezahlen.

Kooljaman in Cape Leveque hat einen kleinen Campingplatz und ist ein Tourianziehungspunkt Nummer 1 auf dieser Halbinsel. Und es ist Samstag und es wuselt. Man kann sich in den Felsen kleine Unterstände mieten für teueres Geld. Ich hätte es sogar gemacht, wenn ich mit dem Auto dahin gekommen wäre, aber Nachbarn erzählen mir, dass schon gestern jemand stecken geblieben ist. Nein, das Risiko gehe ich nicht ein, obwohl es genügend Helferleins gäbe.

 

 

 

 

 

So niste ich mich am üblichen Campground ein, sauteuer, und pack meine Siebensachen und wandere zu beiden Seiten. Am Oststrand kann man schwimmen, am Weststrand in der Ferne Wale sehen. Aber vor allem gibt es am Weststrand diese herrlich roten Felsen auf weißen Sand. Zum Sonnenuntergang bin ich da und die Felsen leuchten noch ein bißchen röter. Dazu das tiefblaue Meer.

 

 

 

 

Die Sonnenuntergangskaravane verteilt sich vor den Felsen. Die meisten sind mit ihren Autos runter gefahren,

Ich lasse mich auf diesen Touriort ein und bekomme abends gratis live Countrymusik, stehe ich doch fast gegenüber vom Restaurant. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber um 9 ist Schluß und Ruhe hier. Und ich staune, das es dann so ruhig ist auf so einem quirligen Platz.

 

Mitten in der Nacht klingelt mein Telefon und ich unterbreche meinen Schlaf mit einem wunderbaren Schwesternratsch. Ich habe das ganze Funknetz für mich alleine und so ist es, als ob wir grad nebenan wären. In der Früh suche ich mir dann einen Kaffee und Blogschreibeplatz mit Meerresblick und in der Ferne schwimmen sogar die Wale vorbei. Zu weit weg für wirklich Fotos, aber wunderschön.

Das ist also das berühmte Cape Leveque, ein Touriort par exellence. Da liebe ich doch meine Bushcampings im Irgendwo.