Wadlata-Outbackcenter

oder durch ein riesiges Dinosauriermaul ins tiefe südaustralische Outback

 

7.3.

Ein Museum muß doch mal sein und ich suche mir das so interessante Outback-Museum in Port Augusta aus, das Wadlata Outbackcenter.

Durch ein riesiges Maul eines Dinosauiers betrete ich den Tunnel der Zeit. Grüne Lianen hängen herunter, es riecht nach Dschungel und gleich um die Ecke wartet die Traumschlange der Aboringines. Groß und mächtig schaut sie mich an und züngelt schon genüßlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor Millionen und noch mehr Millionen Jahren war dies ein grüner Kontinent mit viel Wasser. Berge falteten sich auf, wurden von Wind und Wasser wieder zu kleinen „Hügeln“ zusammen geschmirgelt, das Klima änderte sich, die Eizeit verhüllte alles ins Weiß und dann wurde es trockener und trockener.

Die Wüsten bildeten sich und die ersten Aborigines kamen. Der Wind kam aus anderen Richtungen wie heute und malte Wüstenmuster.

Lake Eyre, einst ein riesiges Seengebiet trocknete aus – zurück blieben die Salzseen, denen ich ja auch schon immer wieder begegnet bin.

 

Für jede Bergformation gibt es Geschichten der Aborigines, wie sie entstanden und in jeder dieser Geschichten ist eine Moral verborgen. Das Leben nach dem Gesetz war ihnen einfach zu wichtig, teilweise überlebenswichtig und teilweise, so denke ich, einfach Tradition, die ungefragt von Generation zu Generation weiter gegeben wurde. So, wie bei uns auch.

Aborigines haben keine geschriebene Geschichte, ihre Werte und Vorstellungen, ihre spirituelle Sicht wurde in den Geschichten weitergegeben. So wie andere Naturvölker auch lernten sie mit allem, was sie in ihrer Natur fanden, umzugehen und Nützliches daraus zu machen.

Ein paar Zweige zusammen gebunden, Spinnifexgras drauf und schon hatten sie einen Sonnenschutz. Sie wußten welche Früchte sie wie essen konnten, Bushtucker und welche Samen heilende Wirkung hatten.

In ihren Zeremonien weihten sie die besonderen Plätze, an denen es Wasser gab und Känguruhs und Emus leicht zu erlegen waren. Die Honigameise war ein Leckerbissen, genauso wie die weiße Made. Gewöhnungsbedürftig!

Und dann kamen die Weißen und veränderten das Land, veränderten die Lebensweise. Die Suche nach Gold, die Suche nach Mehr, de Suche nach viel Land für Schafs- und Viehwirtschaft und der Wunsch zu Besitzen rückten in den Vordergrund. Sie bauten Häuser, Hütten, auf „ihrem“ Land, vermassen es, bauten Telefgrafenstationen, die Eisenbahn, installierten „Funkschulen“ Die Radios funktionierten nur mit Radlfahren, Strom gab es noch nicht. So saßen die Schüler radelnd auf ihren Schulbänken daheim, irgendwo im Busch und lauschten den Anweisungen der Lehrerin. Das ging lange so, bis Satelit, Handy und Co und Strommaschinen Einzug hielten.

Die ersten Flying Doctors wurden ins Leben gerufen und immer weiter bis heute perfektioniert, unverzichtbar in dieser großen weiten Nixlandschaft oder auch Never-Never Land genannt. Auf den großen Highways habe ich immer wieder diese Emergency Landebahnen gesehen.

Ich lass mir viel Zeit, lausche den Geschichten der Aborigines, lausche den Funkkontakten, höre den Menschen im Outback zu, die ihre Geschichten erzählen.

Sie kamen nur mal so vorbei und blieben Jahrzehnte. Das Pinkhouse auf dem Odanaata Track ist dafür ein Beispiel.

 

Spannend und nach drei Stunden komme ich wieder in die Jetztzeit zurück, wasche Brummeli und schnurre hinauf zu Hancocks Lookout.

Eigentlich wollte ich innen putzen, aber ich treffe zwei so nette interessante Aussies, Kim und Yvonne, die in der Psychatrie arbeiten und auch kunsttherapeutisch unterwegs sind, bzw. waren.

Wir genießen die Happy Hour zusammen, dann ziehen sie weiter Richtung Alice. Kim muß dort arbeiten und Yvonne fliegt von dort heim an die Ostküste kurz vor Byron Bay.

 

 

 

 

 

Schade, dass es so kurz war, wir hätten uns sooooo viel zu erzählen. We keep in touch, so verabschieden wir uns. Ich dusche noch hinter meinem Brumm, bevor ich mich nach drinne verkrümmele und wenigstens noch Bilder sortiere.