oder einfach weiter dieser inneren Spur folgen
15.-18.2.
Ich bleibe auch noch am Freitag ….zu schön das Wetter, zu lauschig der Platz und ein bißerl Hausarbeit will auch erledigt sein. So was braucht im Brummeli immer mehr Zeit, wischen, kehren, ein bißerl aufräumen und Klo sauber machen. Mit meinem Ökoklo geht das ja relativ einfach. Da schreibe ich mal ein Extra, die für und wider von Nature Head.
Aber weil ich ja auch jeden Tag irgendwo ein bißerl rumlaufen möchte, klettere ich den schmalen Steig hinunter zu dem kleinen Strand in der Nähe.
Das Wasser hat so um die 15 Grad, brrhhh, das ist mir doch zu frisch und vor allem zu wellig.
Da traue ich mich dann doch nicht rein und genieße lieber meine warme Dusche im Brumm.
Ich dusche mittlerweile wirklich drinne und es ist super bequem. Weiter gehts zum Roccablick, der kleinen Kapelle und einem kleinen Ratsch mit einem Alleinfahrer, der auf seinen Termin in der Werkstatt wartet. Sein Kühlschrank funktioniert nicht und in der Nähe von Quarteira ist ein Campershop und Service. Bei diesen vielen Weißen ein lukratives Geschäft.
Später, ich überlege gerade wie ich meine Australienbilder in eine Form bringe, da kommt Andreas vorbei, ein Coach, der sich Auszeiten nimmt, um seinen Blickwinkel zu erweitern.
Wir ratschen lange miteinander und er lotst seine beiden anderen Freunde noch her, die seit einem halben Jahr im Womo leben. Mit den beiden habe ich am nächsten Morgen ein langes schönes Gespräch und mir fallen ihre leuchtenden Augen auf. Sie lassen sich ein wenig treiben, vielleicht, um dann genau zu spüren, wo Leben sie hinhaben will und ob sie diese Herausforderung annehmen wollen.
Es erinnert mich sehr an die Zeit, wo ich selber aufgebrochen bin, meinen Weg zu finden, über Indien und dem Himalaya, bis mein Mann in mein Leben trat.
Und jetzt so viele Jahre später schau ich auf ganz viel gelebtes Leben zurück, seh die Pfade, denen ich gefolgt bin, seh die Wendepunkte, an denen ich umgedreht bin und einen neuen Weg eingeschlagen habe, seh auch die Steine und Felsen, die so manches Mal im Weg lagen, die mächtigen Flüsse, die einen Umweg erforderten und breite lange Latschwege, die „abgearbeitet“ sein wollten. Das ist Leben.
Nachdem ich die letzten Jahre im Außen so viele klare Weichen gestellt habe und erreicht, was ich wollte, ist nun irgendwie mein Inneres dran. So erlebe ich es in dieser Zeit, in diesem Sommerwinter in Portugal. Mein Blog wird klein und kleiner, weil vieles, was da innen passiert nur für mich bestimmt ist. Es fühlt sich gut und stimmig an.
Ich bin so gern da draußen im Irgendwo, in der Weite. Da kann ich gut in die Tiefen meines Seelchens abzutauchehn. Oh klingt das pathetisch, aber irgendwie stimmt es auch, Und dann tauche ich wieder auf, treffe interessante Menschleins und geh weiter. Was für ein spannendes Leben! Ich steh schon staunend davor, immer wieder!
Zurück ins Außen:
Ich hatte ja noch von einem interessanten Platz nähe Lagos gehört. Den finde ich auch und schau hinunter zu der wilden Küste. Ich schau nicht nur, sondern wandere und seh endlich mal die Ruinen von Figueiras. Ein paar Algarvewanderer kommen mir entgegen. Sie sind von Sagres aus losgelaufen …. ein langer Weg bergauf und ab, schmal und steinig, aber schön in der Sonne. Sie sind schon ziemlich k.o. und freuen sich aufs Ankommen.
Ich genieße den Abend und treffe am nächsten Tag nochmal Andreas. Diesmal stehe ich direkt am Cabo Vincente ohne komische Deutsche.
Weil aber ein Wetter kommt verzupf ich mich in die Prärie, höre noch die Schafe blöken und die Glocken bimmeln. Es ist ein guter ruhiger und stiller Platz, auch wenn nachts ein paar Böen kommen und der Regen fest aufs Dach trommelt. Decke über die Ohren und weiter geschlafen. In der Natur bin ich zuhause!!