Algarve Trail bei Almograve

oder Cabo Sadao – herrliche Wanderwege und ein Abschied

 

19.-20.2.

Leben ist doch einfach spannend! Die Freiheit stehen zu bleiben, aufs Meer zu schauen, ein Stück Unendlichkeit und dann weiter zu ziehen….und Leben folgt seinen ganz eigernen Gesetzen und Ideen … nichts bleibt, vieles ändert sich und Neues taucht auf und das Wetter ? Das Wetter von tief dunkel und wildem Meer, zu heißer Sonne und zahmen Wölkchen.

 

 

 

 

Ich finde in Monte Novo in der Nähe von Odeceixe einen kleinen Übernachtungsplatz mit einer großen Wanderung nach Odeceixe, einfach nur den Klippen entlang. Das doofe Wetter hat sich verzogen und die Sonne kommt wieder raus.

 

Mein Schwesterl liegt hochfiebrig im Bett, schnupft, niest und hustet. So bleibt sie natürlich in Deutschland und verschiebt ihre Portizeit. Damit ist auch unser Treffen erstmal Maculatur So wie ich bin, wollte ich ja immer schon einen Tag vorher einkaufen und habe es verschoben, wie gut denn paar von ihren Sachen mag ich nicht so gerne. Und so bleibt es nur bei einem Telefonat.

 

 

 

 

 

 

Eine frühere Freundinn von mir ist gestorben, ganz plötzlich, einfach in der Nacht eingeschlafen und nicht wierder aufgewacht. Das, was sie hier leben konnte hat sich vollendet, nun wandert sie auch auf der anderen Seite weiter. Ich wünsche ihr so viel Glück, Frieden und viel, viel Licht und Liebe um sich herum. Ich wünsche ihr, dass sie auf ihrem ganz speziellen Weg weiter wandern kann, wo auch immer, wie auch immer. Meine Gedanken sind bei ihr.

 

 

 

 

Und so schlafe ich wieder eine Nacht in Cabo Sadao, meinen wunderbaren Meerblickplatz.

Vor Jahren habe ich hier mit ihr gefrühstückt und wir haben Storche geguckt. Es war eine gute Zeit, wir haben viel gelacht, geredet und sie hat mir das Alentejo noch von einer ganz anderen Seite gezeigt. Ich freue mich, daß ich eine Zeit mit ihr hatte, die von sehr viel Nähe und Vertrauen geprägt war, von tiefen Gesprächen und dem Wunsch zu lernen und weiter zu gehen.

 

 

 

 

Und jeder von uns beiden ist auf seine Weise weiter gegangen und unsere Wege haben sich für mich viel zu früh getrennt. Und trotzdem fühle ich eine Verbundenheit und Liebe zu ihr und mir bleibt nur zu sagen… Adios ….mach es so gut, du Seelchen auf deiner Bewußtseinsreise … werde glücklich, werde tief innen glücklich, superglücklich und froh und lache über die Dramen, die wir hier auf der Erde vollbringen. Adios, du Liebe, adios!

Morgens fährt mal ein GNR Auto vorbei, sagt aber nix. Ein netter Ratsch mit zwei Engländern. Sie wundern sich über mein Englisch und wir reden über Australien. Sie waren ein Jahr dort und alle Bilder tauchen auf, fast rieche ich wieder dieses trockene Land, die rote Erde und ein Stück Unendlichkeit dort.

Vorne beim Leuchtturm treffe ich Verena, eine Hamburgerin, die ihr Sabbatjahr in einem alten Hymer auf der Reise verbringt. Ihr kleiner Hund knurrt, man darf nicht zu nah kommen. Wir reden trotzdem ganz schön miteinander. Sie ist Erzieherin und überlegt ganz im Womo zu leben. Ich erfahre aber auch, dass Abstand und nicht zu viel Nähe ihr wichtig sind. So verstehe ich nochmal besser, warum ihr Hund knurrt. Sie mag es nicht, wenn man ihn einfach anfaßt und so bleibe ich auch beim Reden sehr auf Abstand, was sie sichtlich genießt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Witzigerweise treffe ich sie auf dem nächsten Platz bei Vila Nova de Milfontes wieder. Sie wird aber auch von einer Erkältung geplagt und verzieht sich schnell nach innen.

Ich bin ein bißerl müde von meiner langen Wanderung über Klippen und Sand bei Almograve. Bis zum Leuchtturmblick will ich gehen. Ganz in der Ferne sehe ich ihn auch, aber es ist weit, sehr weit. Dann noch zu diesem Krüppelbaum, vielleicht sehe ich ih dann besser. Ich sehe ihn nicht besser, dafür aber herrliche Felsformationen. Ich genieße die Natur pur hier draußen. Hab den roten Sand, die kleinen grünen Büsche, ein paar Fliegen für mich. Darf meinen Gedanken nachhängen. während ich durch tiefen Sand stapfe. Bei besagten Krüppelbaum drehe ich dann wirklich um.

 

 

 

 

Und dann stehe ich herrlich über den Klippen mit Meerblick, schau in die Weite, genieß den Sonnenuntergang und schlaf mit dem Meeresrauschen ein.