Zuhause in Albandeira

oder im weiten,weiten Pinienpark daheim

12.-14.2.

Ich fahre so weit bis ich einen schönen Platz habe. Der Hals kratzt und die Virchen fühlen sich in meinen Bronchien ganz zuhause. Hier nisten wir uns ein, flüstern sie mir leise zu, dann hast du eine herrliche Entschuldigung, wenn du nix tust. Und so komme ich nicht weit.

Mein schöner Albandeira Platz ist zwar belegt, aber ein windgeschütztes, ebenes Rasenfleckchen ruft, komm bleib. Ich seh zwar nicht ganz wunderschön zum Wasser raus, aber ich höre es und nach ein paar Schritten bin ich wieder bei den bizarren Felsen und dem tosenden Meer.

 

 

 

 

Oh, hier fühle ich mich wohl, abseits von dem Wanderpfad nach dem Motto, im weiten,weiten Pinienpark, ganz für mich. Das tut mir gut, da lausche und horche ich, schniefe und niese und weck die Viecherleins mit rauhem Husten.

Ich störe hier keinen und auch die Nachbarn sind ein bißerl weiter weg. Auf dem PC erledige ich ein bisserl Büroarbeit und dann ratsche ich mit einer jungen Enländerin, die sich verradelt hat.

Oh, das passiert mir immer sagt sie, ihre Freunde wiürden schon lachen. In der Stadt versteht man es ja, aber jetzt auch auf dem Land? Ich lade ihr Handy ein bißchen bei mir auf, so das sie Maps folgen kann. Ein paarmal sage ich ihr, wie sie zur großen Strasse kommt, aber wieviel sie davon hört, weiß ich nicht. Sie möchte nur auf Trampelpfaden unterwegs sein.
Einfach nur drauflos hat halt seine Tücken.

 

 

 

 

Und weil ich doch noch immer glaube, ich müßte was tun, fahre ich Brummeli zu dem vorderen schiefen Platz mit Meerblick und versuche eine relative Ebene hinzukriegen. Die Relativität ist sehr groß oder man könnte auch sagen, ich stehe absolut krumm, buckelig und schief. Außerdem frischt der Wind auf.

Also zurück zu meinem Geborgenseinsplatz. Ohne Kufen und alles stehe ich herrlich und sitze im Windschatten vom Womo draußen. Das Meer rauscht, Vögel zwitschern,ein spannendes Buch, das ist wohl wieder mal Luxus pur.

Es ist das Neue, das ich auf dieser Reise erlebe. Ein Ankomnen, da wo ich bin. Mal nix tun und nur den inneren Bildern folgen, dazwischen das Bettzeug nähen, das leider abgeschlafen ist und jetzt bröselig wird, man könnte auch sagen tiefe, tiefe Risse hat. Neues will ich nicht kaufen, weil ich zuhause genug habe.

Salbeiteee, Sonne und Ruhe – muß ich das lernen, das ich das einfach so darf, ohne rum zu hampeln!!!

 

 

 

 

Und so entscheide ich noch einen Tag zu bleiben und nur eine gemütliche Wanderung zu den anderen Felsen zu machen.

Dann siegt aber mal wieder Neugier und ich folge Wegen, die zu potentiellen Übernachtungsplätzen führen. Komm ich da mit dem Pistenkrabbler hin. Ich muß ja jetzt ein bißerl mehr auf die Höhe schauen, dafür stören mich fette Felsbrocken und tief ausgwaschene Stellen am Weg nicht mehr. Es ginge, aber nur mit ein paar kleinen Buschkratzern und die Plätze sind nicht wirklich schöner, als da wo ich bin.

 

 

 

 

 

 

 

 

So bin ich zwei Stunden unterwegs und dann schau ich mir mal meinen Radlträger an. Es muß doch gehen, dass das Radl nicht so weit außen hängt. Und wahrscheinlich ist es ganz einfach. Das Werkzeug für die Veränderung habe ich nur zuhause. Ich messe hin und her, sitze auf meinem Höckerchen gucke und plane.So schwer ist das doch nicht.Und,- einfache Lösungen sind die besten.

 

 

 

 

Dann kommt noch der weiße Bullifahrer mit seiner Freundinn vorbei. Wir ratschen so nett miteinander. Sie wollen aber nicht länger bleiben, stehen weit, weit hinten bei dem alten Haus. Sie erzählen mir noch von einem wunderbaren Platz hinter Lagos.

Bei guten Telefongesprächen wird es dunkel und mit einem Glas Vino beschließe ich den Tag.