Über Laayaoune zum Wüstencamp

oder vom „Gral“ zu den Saharadünen

14.1.

Laayoune will ein bißchen angeschaut werden. Stolz ruht es auf einem Hügel, in der MItte die Moschee neben dem Regierungsgebäude. Ein großer Platz zum Flanieren. Die Silberschmiede haben hier ihre kleinen Werkstätten in schmucken Häusern.

In den Nebengassen sieht es „normal“ aus. Frauen in schöne helle Saris gekleidet. Die jungen Leute laufen in Jeans und Tshirt. Auch junge Frauen sehe ich in normaler westlicher Kleidung. Sie sind weltoffener,so erscheint es mir, vielleicht auch ein Relikt aus der spanischen Zeit.

 

 

 

 

In der Stadtmitte das übliche Autogewusel, Geschäfte rechts und links. Ich bin am frühen Mittag da und die meisten Läden machen erst nachmittags auf. Dann fängt der allgemeine Einkaufsbummel an. Eigentlich bräuchte ich Gemüse, finde aber keinen offenen Laden, vielleicht bin ich nur auf den falschen Straßen unterwegs. Es wird viel gebaut und ich fahre schon längst irgendwo der Nase nach und lande auf der Straße Richtung Hafen.

 

 

 

 

 

 

 

 

In Foum Qued oder der Plage von Laayoune zweigt die Küstenstraße Richtung Tarfaya ab. Ein erventueller Campingplatz liegt an der N !, das Beduincamp. Ich will eigentlich Küstenstrasse fahren, also wenigstens ein bißchen hineinschnuppern. Vielleicht finde ich ja was und tatsächlich gibt es eine gute Piste Richtung Dünen, Richtung schöne beige-gelbe Saharadünen. Da will ich hin. Eine große Wanderdüne hat die Piste abgesperrt. Hier könnte ich stehen, auf festem Grund nah am Sand, freue ich mich.

 

 

 

 

Ich krabbel mal hinauf. Direkt am Grat ist der Sand fest und gut zu gehen. Die Piste. geht noch weiter, wohin wohl?
Also gute Schuhe an, um die Düne herum gewandert und weiter bis ich mein verstecktes Plätzchen finde in einer Dünennische finde.
Der Fahrpiste wird abgelaufen, ob sie überall fest genug ist und dann steht Brummeli auf seinem richtigen Platz, eingekuschelt in die Dünen. Vor mir weite Sandlandschaft, hinter und neben mir hohe Sandberge, die am Grat entlang gewandert werden können.

Jippijeiiih ich habe mein eigenes Beduinencamp und brauche nicht zurück auf die N 1.Mit Stühlchen sitze ich später draußen und lass mich von der Sonne bescheinen. Ein bißchen lesen, träumen und nichts-denken. Ein bißchen telefonieren und dann aus meinen Resten ein Abendessen bruzzeln. Zwei kleine Käseecken und Milchreis mit Apfelsinenkompott. Viel mehr gibt die Kombüse nicht her.

 

 

 

 

Es ist schon dunkel, da sehe ich jemanden mit Taschenlampe näher kommen. Ein Deutscher, der mit seinem Wüstenfuchs, sprich Lastwagen auf der anderen Seite der Düne steht. Er war voher hier gestanden. War er es, dessen zwei Wasserkanister und Abfalltüte in der Ecke stehen geblieben ist? Mit seinen zwei Hunden macht er noch die Abendrunde und wir verabreden am Vormittag einen Kaffee zusammen zu trinken.

Ich bin schon ein Glückskind. Meine ganzen Wunschträume von Wüstenleben erfüllen sich. Und das Ganze in einer so viel entspannteren Marokkoatmosphäre.