oder mein Wüstencamp bei grünen Sträuchern
1.-2.3.
Ist das ein guter Platz! Die Sonne bescheint die roten Bergspitzen und krabbelt dann schnell zu mir herüber und am Abend leuchten die Blauen Steine in der untergehenden Sonne. Sie machen sich gut in dieser Berglandschaft mit den blühenden Tamarisken, dem Grün der Sträucher und sandigen Boden.
Ein idealer Platz um die Womo-Säuberungsaktion zu starten. Mein „Wüstencamp“ wird aufgebaut mit Markise, Tisch und Stühlchen und viel Wäscheleine. Internetempfang habe ich auch und so wird die Arbeit unterbrochen von schöner Ratscherei.
Tag 1 Wohn- und Schlafzimmer inclusive Schränke. Was da alles zum Vorschein kommt, entstaubt und entsandet sein will ist schon enorm. Mein Bettzeug, meine Teppiche und meine Felle freuen sich über so viele Sonne und den Hammer, der als Teppichklopfer herhalten muß. Die Farben der Teppiche kommen wieder zum Vorschein. Und dann wird geputzt, neu zusammen gelegt und Ordnung geschaffen. Es ist tut gut, denn Herr Schlendrian hatte ein bißchen Einzug gehalten.
Tag 2 Küche und Bad. Es ist wirklich so, ich brauche einen ganzen Tag, um alles wieder in seine Ordnung zu bringen, auszuwischen, sauber zu machen. Gut, daß ich viel Wasser mitgenommen habe. Es werden auch nochmal Tshirts gewaschen, die auf der Wäscheleine baumeln. Der Sandstaub hat sich überall reingemogelt, wo er nur eine kleine Ritze finden konnte. Zwischendurch gibt es noch ein bißchen Bürodienst, draußen unter der Markise.
Ich fühl mich wie zuhause. So ungestört kann ich meine Arbeit tun, in Ruhe, ohne mich beeilen zu müssen. Keine neugierigen Blicke . Brummeli freut sich auch, denn er kann jetzt fast wieder staubfrei atmen. „Und was ist mit außen“, zwinkert er mir zu. „Ja, Geduld“, antworte ich. „Die nächste gute Waschanlage ist für dich reserviert.“Ein Arganverkäufer kommt frühen Abend. Eine Flasche Öl kaufe ich ihm ab. Wie rein, keine Ahnung. Es riecht gut, schmeckt gut und ich handelel ihn ein Drittel runter. Ein Liter für 20 Euro finde ich in Ordnung.
Das war so eine gute Entscheidung herzukommen. Der Platz hier hinten ist einfach wunderbar, wenn man ungestört arbeiten will. Nur noch das Cockpit muß bearbeitet werden, das mache ich aber woanders. Zwei intensive Putztage, die da draußen bei Sonne und Wärme doch viel schöner sind, als bei Aprilwetter in Bayerbach. Danke lieber Platz, du warst ein guter, danke liebe blauen Steine, das ihr hier in so einem schönen Arreal steht. Nun ist es Zeit, weiter zu ziehen!
Ully
Safar