Blaue Steine bei Tafraoute

oder ein kuscheliger Platz neben blühenden Tamarisken

29.2.

Ja, so einfach geht das wahrscheinlich doch nicht, mich von meiner roten Nixlandschaft zu verabschieden. Am Abend finde ich mich bei den blauen Steinen wieder, finde einen kuscheligen Platz, geschützt und weit, nur vier Womos am Anfang der Piste. Hinter mir blaue Berge, vor mir rote Erde und die ersten weißen Blüten . Hier ist es gut, hier bleibe ich . Es ist still, nur ein paar Vögel zwitschern, richtiges Zwitschern. Ein Platz zum Verweilen! Die Sonne geht hinter dem Berghubbel unter, es wird ein wenig kühler (ich bin im Anti-Atlas) und so verzupf ich mich nach innen.

Begonnen hat der Tag mit einem langen Telefonat. Drei Tassen Kaffee und das Gefühl der herrlichen Verbundenheit lassen die Stunden vergehen. So geht der Vormittag schon langsam in die Mittagsstunde über, bevor ich meinen Küstenplatz verlasse. In Sidi Ifni ist gerade noch Markt. Ich bin spät dran, aber ein paar Stände sind noch offen. Außer einem langen Tuch und leckeren Orangen wandert nix mehr in meinen Rucksack. Weiter geht es die Küste entlang, vorbei an meinem alten Klippenplatz auf dem schon zwei Womos stehen und im Kopf die Überlegung, wo es wohl am schönsten ist. Mein Wüstencampplatz lockt nicht wirklich. Es ist Wochendende und die Fischer der umliegenden Orten kommen und die Sandrennstrecke der Quads geht direkt daran vorbei.

 

 

 

 

Durch Zufall lande ich in Tizinit, auf der Suche nach einer guten Tankstelle. An zwei fahre ich vorbei und die dritte ist eben in Tiznit. Jetzt wieder 15km zurück zum Meer oder 100 km Richtung Tafraoute ? Am Meer weiß ich nicht so kuschelige Plätze zum Verweilen (ich bin schon in der Womo-Touri-Zone) und in den Blauen Bergen stehen und dort nun endlich meine Womosäuberungsaktion zu starten, klingt gut in meinen Ohren. In den Tamarisken auf kiesigen Boden gibt es viele Plätze, das habe ich bei der Herfahrt schon gesehen.

 

 

 

 

Also Brummeli dann schnurr mal schnell auf der Womo-Schnellstraße R 104 nach Tafraoute. Gedacht, getan geht es durch rote Berglandschaft. Ich bin schon ziemlich spät, also nur ein Fotostopp. Ein wunderschöner Platz fast am Ende der Piste wartet dann auf mich. Das war eine gute Entscheidung!

 

 

 

 

 

Und da stehe ich die Sonne geht hinter mir auf, den Ratsch mit Ully müssen wir verschieben. Der Wind verwirbelt unsere Wörter und es kommt nur gurgelndes Gequietsche und Gejaule hervor, wenn überhaupt. Tja, wenn Signale durch so viele Länder marschieren müssen ..! Vielleicht am Abend. Ist das schön, ich bin auf Gemütlichkeit eingestellt.