Schotterpiste an der Ostküste bei Puerto Lajas

oder Seitenwechsel und Abseitsplätzchen

16.12.

 

Guten Morgen, oh jeeh – sooo lange in der Früh ist es noch dunkel, nur ein paar Sternleins funkeln am Himmel, bevor sich die Wolken wieder über den Mond schieben. Das Meer rauscht hier sanft und ruhig.

Ich bin an der Ostseite. In der Ferne glitzern die Lichter von Puerto Lajas und ich steh auf einer Piste, irgendwo im Nirgendwo.

 

 

 

 

 

Viel freies und unbewohntes Land, das mit seinem Lavaschotter unwirtlich erscheint. Pistenspuren führen Richtung Ufer. Einfach der Nase lang und dann zu Fuß. Wie gut,- die Piste bricht ab und wird auch für mich zu ungemütlich. Weiter vorne ein großer Strand, genannt Perchel – ich taufe sie Schlangenbucht. Sie ist sicherlich mehr von Sparziergängern, Anglern und vielleicht auch Womos besiedelt. Am frühen Abend oder späten Nachmittag ist aber noch keiner da.

Um dahin zu kommen müßte ich wieder alles zurück, auf die große Straße und den nächsten Abzweig Richtung Küste nehmen. Ich bleibe auf meinem kleinen Platz, genieße die Abendsonne, die dann hinter den Bergen verschwindet.

 

 

 

 

 

Am Morgen gab es noch einen kleinen Ratsch mit einem Spanier, der in El Roque zuhause ist. Er ist einer der halbnackerten Nischensiedler. Wenn ich Wasser bräuchte, könnte ich es jederzeit bei ihm bekommen. Er zeichnet mir auf, wo sein Haus steht. Ja, so ein Womo hätte er auch gerne. Brummeli fällt halt auf und in manchen Telefonen prankt es als Bildchen. Immer mal wieder werde ich gefragt, ob sie es fotografieren dürfen.

 

 

 

 

 

Heute stand Einkauf und Platzwechsel an. Ich gucke, ob ich einen Lüfter bekomme. Gibt es nicht, nur Größere und ein schönes Ebike-Klappradel. Das brauche ich nicht wirklich. Und bis jetzt funktioniert meine Toilette auch ohne Lüfter und ohne zu stinken. Mit aufgefüllter Kombüse und einer schönen Fahrt durch die Berge lande ich hier.

 

Es ist schon herrlich, wie einfach ich Plätzchen finde. Wetterchen ist zwar gemischt, aber es bleibt nie lange grau, denn der Wind scheucht die Wolken auseinander und läßt immer wieder Platz irgendwas Schönes zu unternehmen.

Und morgens scheint die Sonne am hellsten!