Schlammschlacht bei Cabo Cope

oder was wäre eine Reise, wenn ich nicht auch mal stecken bleiben würde….

23.-25.3.

Uuuups …iiih …okeiiii,- jetzt heißt es buddeln und dabei wollte ich doch nur mal gucken. Diesmal nicht zu Fuß, sondern Brummeli soll einen schönen Platz haben. Brummeli hat seinen Platz und versinkt im Schlamm. Nix geht mehr, vor und zurück auch nicht mit meinem super Allrad plus Untersetzung. Na gut, Schaufel raus und meine diversen Helferleins in Form von Matschhilfen, Auffahrtkeilen und Sandblechen.

Es regnet und langsam sammelt sich das Wasser bei den Reifen. Erstmal Kanälchen buddeln, damit es abfließen kann. Gelingt nur mehr oder weniger gut. Dann will ich noch vorwärts raus, aber der Boden wird matschiger. Also geht nur zurück durch tiefe schlammige Gräben.

 

 

 

 

Das erste kleine Stück, Betonung auf klein, ist geschafft. Brummeli gräbt sich noch ein bißchen tiefer in den Schlamm. Boah, tun mir heute meine Hände weh vom ewigen Buddeln mit Schaufel und Händen.


Vorne schiebe ich die Auffahrtkeile unter die Reifen und hinten die Matschhilfen. Zentimeter um Zentimeter arbeite ich mich vorwärts nach rückwärts. Festerer Boden ist in Sicht und nun kann ich auch meine Sandbleche benützen.

 

 

 

 

 

Zuvor hatte ich viele, viele Steine geschleppt um die Gräben auszufüllen. Was einem nicht so alles einfällt. Ich glaube drei Stunden bin ich voll beschäftigt. Meine Füße versinken im Schlamm und ich muß aufpassen, das ich meine Schuhe nicht verliere. Der Regen hatte dann aufgehört und wie naß ich bin, merke ich gar nicht. Naß,dreckig, verschlammt.

 

 

 

 

 

Mittags um eins bin ich wieder draußen. Brummeli kriegt Gripp und Halt und dann ruckzuck rückwärts auf festen Boden. Die Vorderräder schlittern noch durch die Gräben aber dank Allrad schafft das Brummeli. Puuuh, das war ja was.

Gut das es große Pfützen gibt, die mir als Waschzuber für meine Schlammhilfen dienen. Selbst meine Schuhe wasche ich in der Pfütze und der grobe Schlamm von Arm und Beinen wird auch mit Dreckwasser abgewaschen. Dann einen heißen Kaffee, umziehen und aufschnaufen.  Jipppijeiih, jippijeiih ich habs geschafft mit Geduld, Spucke und meinen Matschhelferleins.

 

 

 

 

 

Das Wetter ist ja nach wie vor greislich, macht nix, ich kann es nutzen zum Saubermachen. Das Cockpit starrt vor Dreck, kleine Lehmklumpen am Boden, am Lenkrad.
Ich platziere Brummeli am alten Haus, weil ich dort windgeschützt stehe. Und nach einer guten Pause mit Kaffee, Reis und Veggies wird weiter gearbeitet. Eine andere Pfütze dient mir als Waschzuber für den groben Schmutz. Dann gibt es warmes Prilwasser und Cockpit erstrahlt in neuem Glanz und zum Schluß gibt es eine heiße Dusche für mich. Erst am Abend macht sich Muskelkater in Armen und Händen bemerkbar.

 

 

 

 

 

Was für ein Tag.
Vorgestern war ich hier angekommen. Nach einer Großwäsche, „billigem“ Tanken wollte ich auf meinen schönen Abseitsplatz nahe Cabo Cope. Die Straße, der Weg dahin unpassierbar. Tiefe Gräben. Na gut, dann halt vorher zu einer der Buchten. Ich finde ein Plätzchen.

Der Boden ist gut und Brummeli steht in einer kleinen Nische etwas windgeschützt. Der Regen trommelt auf mein Womodach, nach wie vor mit Saharastaub gefüllt. In der Früh ist die Brandung gelb. Vielleicht ist es doch besser weiter oben auf sicheren Pfaden zu stehen, denke ich mir und rolle nach oben zur sog. „Platte“. Und was folgt steht oben.

 

 

 

 

 

Ein Gutes hat es ja: Brummeli wird geputzt, und all die Wäsche, die ich vergessen hatte, einschließlich Vorhänge wird zusammengesammelt, um in Aguilas erneuert zu waschen und Brummeli abzuspritzen. Das ist fast wie ein Frühjahrsputz, den ich da veranstalte. Mal sehen, vielleicht komme ich wieder zurück oder fahre weiter, je nachdem wie lange ich brauche. Es ist ein guter Platz mit Weitblick aufs Meer und vor allem etwas windgeschützt.

Heute ist noch doofes Wetter angesagt, aber dann soll es auch hier in Spanien langsam besser werden. Mal gucken.