und endlich zu den Seen
Wenn ich schon so weit östlich bin, so denke ich, muß ich doch Rügen und Usedom sehen …. muß ich?
Tapfer fahre ich weiter und versuche der Landschaft die Schönheit zu entlocken. Es ist schön, es ist doch wirklich schön, – jaaa… aber …., wennn ich ehrlich bin, langweilt sie mich, diese Ostseeküste. Irgendwie ist es doch immer wieder gleich. Ich denke an die Algarve, ans Mittelmeer, den wilden Atlantik und die kroatische Adria. Tja …….
Trotzdem finde ich interessante Stellplätze am Hafen, am Ende einer Stichstraße mit großen Parkplatz, an der Boddenküste, bei Windmühlen und irgendwo im Land.
Auf Rügen quartier ich mich auf einem kleinen Campingplatz ein, frei stehen ist unmöglich, und hier ist das Wetter endlich mal so, daß ich mein Boot packe und genüßlich auf dem Bodden um die Ecke, zur nächsten Bucht und den nächsten Felsen paddele. Übrigens, der Bodden ist kein Boden oder Schlammloch oder ähnliches . Der Bodden ist ein Meeresarm von der Ostsee, die den Darss vom Land trennt. Schaut aus, wie ein großer Kanal.
Irgendwas fehlt, denke ich die ganze Zeit. Das Wetter ist nicht klasse, das ist es aber nicht. Ich komme mir selber vor, als ob ich auf irgendwas warte. Es muß doch noch etwas geben, irgendein Higlight und nicht nur die ewigen Strandpromenaden mit ihren Freßmeilen und Andenkenlädchen, einer Klippe und weißen Sand und unübersehbar die Strandkörbe und die tausend Verbotsschilder. Hier darf ich nicht radeln, dort darf ich nicht parken, hier darf ich nicht reingehen, hier muß ich erst einen großen Obulus hinterlegen, der dann aber futsch ist usw. Ja, ich glaube, ich bin mehr Freiheit gewöhnt.
Und dann beschließe einfach zu den Mecklenburger Seen zu fahren. Ich knicke Hiddensee, denn ich habe keine Lust mich in die Autoschlange einzureihen. Überhaupt ist mir die Ostseeküste zu touristisch aufbereitet. Und so sehe ich von Rügen nur den äußersten Nordostzipfel …. eingefleischte Ostseefans werden hier wahrscheinlich nur noch den Kopf schütteln …. und ich, ich mache mich auf zu den Seen…..