oder das „richtige“ Australien
4.3.
Boah, bin ich froh, daß ich mir die Gawler Ranges ausgesucht habe.
Auch wenn ich nicht die schönsten Routen davon fahren kann, weil sie 4wheeldrivern vorbehalten sind, wandere ich ganz langsam und mit offenen Sinnen The Old Paney Scenic Route entlang, gut gemacht für Brummelis wie mich.
Es ist einfach nur schön, wunderschön auf dieser roten Erde, in dieser weiten Landschaft mit den kleinen grünen Stachelgewächsen dahin zu schnurren. Langsam, gaaaaanz langsam fahre ich dahin, nicht nur wegen der Piste, sondern damit ich möglichst lange was davon habe. Ich tauche ein in diese Weite, rieche den Staub, vergesse die Zeit und lass die Landschaft nur auf mich wirken …. das ist das „richtige“ Australien, so wie es in so vielen Bildern vermittelt wird. Vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber so spannend.
Ich rolle durch „Sehnsuchtsbilder“ und versuche sie einzufangen, festzuhalten und euch alle da hinten in meinem Brummeli mitzunehmen.
Der Wind wirbelt den Sand auf und verweht die Staubwolke hinter meinem Brummeli, ein alter verwitterter Baum, eine Zisterne für die Schafe und eine roter Weg, der sich durchschlängelt. In der Ferne eine Schafsfarm, das ist Australien pur.
Zu dem „Steindamm“ kann ich hinlaufen. Im Frühjahr oder Herbst, wenn es auch hier mal regnet, gibt es Wasser im Fluß, so notwendig für die Schafsfarm, die ich später von weiten sehe. Der Damm wurde gebaut, um die Straße zu schützen. Kaum vorstelllbar, daß viel Wasser hier herunter kommt. Aber wenn es regnet kommt viel Wasser von den Bergen und der Boden, so trocken wie er ist, kann es nicht aufnehmen und so kommt es zu Überschwemmungen und die Pisten werden dann reinste Rutsch- und Matschbahnen. Da möchte ich dann mit diesem, Betonung auf diesem, Brummeli nicht da sein.
Das alte Paney Homestead steht leer, ist aber verschlossen. Zwei Bäume wurde gepflanzt für die beiden Kinder, die hier im Alter von zwei Jahren gestorben sind. Die Kindersterblichkeit im 19.Jahrundert war groß, auch bei uns. Das Leben karg. Schafe zu halten, sicherte zumindest das Überleben.
Irgendwann mal, es ist schon später Nachmittag komme ich zum Mt.Wudinna, an dem ich eigentlich schlafen will. Eigentlich, denn Camping ist hier ausdrücklich verboten. Also rolle ich zurück zu meinem Tcharkuldu Hill. Ich möchte noch telefonieren.
Spät wird es und so verkrieche ich mich mit diesen schönen Bildern im Kopf in meine Koje. In der Früh rolle ich zum Schreiben und Aufwachen wieder zurück. Ja so ist das, manchmal muß ich eben einfach ein bißchen hin-und herfahren für meine „richtigen“ Plätze und Stellen. Lohnt sich aber!!!!