oder Unterschlup bei Maria,
Radlausflug in die Pampas und nach D’or
und nette Gespräche am Wegesrand
4. -5. Dezember
In der Früh gibts noch heftige Regenschauer und dunkelscharze graue Wolken ziehen vorbei, aber in meiner Fahrtrichtung wirds heller. Also los, Brummeli schnurr die 50 km nach Torre la Sal.
Oh, jetzt muß ich in die Camping-Schachtel…. ich müßte ja nicht…, aber nachdem das Wetter auch für morgen doof ist, kann ich auf dem Campingplatz herrlich Innendienst machen. Ich finde Unterschlupf auf „Maria“s Platz, der etwas einfacher gehalten ist, als Torre 1 und 2.
Sonntag ist den Menschen hier heilig und darum kann ich erst morgen die Waschmaschine benützen. Weil ich nur zwei Tage bleibe, stehe ich irgendwo mittendrin, aber ich höre zumindest das Meer. Ein „Ausflug“ auf den Platz nebenan wird mir verwehrt. Ich solle morgen wieder kommen, schauen ob Freunde von mir da sind, darf ich nicht. Na gut !
Auf Marias Platz ratscht man gleich mit jedem und so wird mir vvon einem Radweg erzählt der durch die Felder und die Pampas führt. Der Bohlenweg direkt am Strand hört am Restaurant auf – die eine Seite und die andere auf einem Kies-und Matschplatz im Ort.
Die meisten sind wochen- bzw. monatelang da und Lucy ist genervt vom Wetter. Es hat hier nämlich viel geregnet, sehr viel geregnet.
Und da radel ich nun mit meinem normalen Bike und es geht so was von gut. Ich hatte ja Angst, ich kann gar nicht mehr normales Radl fahren. (Allerdings geht es auch herrlich eben dahin!) Und nachdem ich neulich Brummeli durch fette Pfützen hab rollen lassen, meint er, das was er kann, soll ich auch können. Lange, tiefe und unergründliche „Seen“ wollen durchfahren werden und einer ist so tief, daß sogar meine Pedale unter Wasser geraten. Na denn, ein bißchen Abenteuer muß sein, wenn ich den Strand erforschen will und nasse Füße sind nicht schlimm, weil es warm ist.
Ich komm an den spanischen Weihnachtsbäumen, die schon einfarbig orange geschmückt sind, vorbei – sog. Orangen und Mandarinenbäumchen.
Sterne sehe ich keine und so verzieh ich mich mit meinem Telefon nach innen und hole Telefonate nach, die lange schon auf meiner Liste stehen. Abends gibts dann mal Fernsehen -ausführliche Nachrichten und ein Krimi, damit ich auf dem Laufenden bin.
Wasch-Aufräum-Ent- und Versorgungstag, einschließlich Womo putzen. Mein Bad wird mit dem kleinen Heizlüfter zum Trockenraum umfunktioniert, ein paar Dinge werden umsortiert und dann ist noch genug Zeit für einen kleinen Ausflug in die „Stadt“ und Tourihochburg D’Or …. oh ist das hässlich hier, nicht nur hässlich, furchtbar hässlich und das liegt nicht an dem grauen Wetter.
Der Wind fegt durch die Kanten der Hochhäuser und singt sein schauriges Lied. „Le jardin“, der angelegte Park mit seinen Vögeln und Skulpturen versucht ein bisschen Farbe in dieses trist wirkende Einheitsbraun der Wohnschachteln zu bringen.
Wie gut dass ich ein Womo habe.
Auf Marias Platz redet man ja mit allen und Neuankömmlinge werden gegrüßt. Und so treffe ich ein Päarchen, das jetzt im Wohnwagen unterwegs ist, zuvor aber drei Jahre im Wohnmobil gelebt hat und jetzt ein kleines Ferienhäuschen in Husum haben. Sie freuen sich, daß ich die „Platte“ bei Peniscola kenne, denn sie treffen wenige, die sich trauen auch abseits zu stehen. Ihr großes Haus haben sie in den drei Jahren verfrühstückt und wollten aber, bevor sie kränklich werden, wieder ein festes Zuhause haben. Und für ein neues großes Womo fehlte dann das Geld. Vielleicht treffe ich sie nochmal in Cabo da Gata, denn da wollen sie auch hin und wieder ein paar Wochen bleiben. Andere bleiben hier den ganzen Winter bis zum Frühjahr und sie erzählen von dem großen Regen vor einiger Zeit. Alle unteren Plätze standen im Wasser und die Wege waren kleine rauschende Bäche. Nun denn, es kann nur besser werden und meine Radl-Seenfahrt gesten wundert mich überhaupt nicht mehr.
Von den Solisternen bekomme ich eine Mail, dass sie für längere Zeit Fortuna stehen. Also werde ich mich auf den Weg dahin machen, aber langsam, denn in Malaga und Andalusien gibts teilweise Land-unter-Meldungen. Morgen soll es ja schöner werden! Ja so zwei halbe Innendiensttage sind nicht schlecht und so halte ich das ganz gut aus in dieser Camping-Schachtel aus. Heute durfte ich mir dann noch Torre La Sal 1 angucken. Da sind Hunde verboten und die Plätze teilweise sehr eng und ich bekomme sogar Prospekte, auf den Einser gehe ich erst gar nicht.
Das war also das legendäre Torre-la-sal!
Campingplatz Torre La Sal 1 bzw. Maria (der hinterste von allen)
GPS N 40° 7′ 40“ E 0° 9′ 32“