hinter Glenorchy und Kinloch
tief in den Bergen verborgen
liegt “ Paradise „
3.3.
Eine Straße ins Paradies … ja, wenn es so einfach wäre und ein Weiterkommen gibts da auch nicht mehr.
Also einmal Paradies – immer Paradies!
Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen, so eine Gelegenheit.
Also ab auf der Klappergravel über die Brücke vom Dart und dann hinein in die hohen Berge, in denen das Paradise verborgen liegt. Ein kleines Schlösschen, Wiesen und ein paar Bäume. Der Dartriver hat hier eine fruchtbare Zone geschaffen. Die Engel und sonstigen Bewohner sind wahrscheinlich gerade bei der Morgenandacht, denn es ist ganz still und ich seh keinen. Vielleicht muß man ja noch durch eine geheime Tür – hmm…. wenn sie nicht privat wäre!
Ein paar Adventure-Touris in ihren Jeeps düsen vorbei und bleiben dann stehen. Es sind Lord of the Rings Touren, denn auch hier war eine Scene. In gebührendem Abstand bleibe ich stehen und schau in die gleiche Richtung wie die vielen Fotoapperate. Ich auch – knips, knips.
Irgendwann, es ist schon hinter dem Paradies wird vor tiefen Furten gewarnt – Zeit für mich umzudrehen.
Ein kleiner Walk entlang des Flusses, erweist sich als langweilig drum gibts in Glenorchy den Lagoon Walk, der zumindest gut zum Beine vertreten ist.
Ich hatte gehofft an den Fluss zu kommen, der führt jedoch im weiten Bogen drumrum, durch die Feuchtgebiete.
Nächster Halt ist Queenstown, die verrrückte quirlige Stadt. Ich muß mein Internet verlängern und finde ganz schnell einen Vodafone Laden. Auf der Suche nach interessanten Stadtmotiven finde ich nix besonders, also halte ich hier ein Cafe und dort ein paar Menschen und weiter vorne die Einkaufsstraße fest. Hatte ich ja schon mal gesagt, die Städtchen ähneln sich doch sehr.
Über Kingston, am anderen Arm von Lake Wakatipu fahre ich gen Te Anau, durch herrliche Bergkullisse. Irgendwo dahinter liegt mein Nevis. Ein Wegweiser zum Lake Mawora, läßt mch aufhorchen und Brummeli biegt ab auf 38km Gravel …. gute Gravel, sehr gute Gravel, die ich mit 40 fahren kann Und am Ende erwartet mich ein Doc Platz unter Bäumen, direkt am See, oder im braunen Tussockgras. Ich suche mir einen windgeschützten Platz in dieser Wildnis, die von den hohen Bergen gesäumt ist, ein kleiner Fluss, der die beiden Seen verbindet. Boah ist das schön hier.
Abends kommt noch Jens vorbei, ein deutscher, der aber hier lebt und in ganz Südostasien zuhause ist. Als Banker hatte er einen hohen Job und genießt jetzt, er ist wohl in den 50ern, einen frühen Ruhestand. Er wandert und radelt viel und kennt hier all die großen Tracks, die mehrtägigen. Und von hier aus kann man diverse erreichen. Wir trinken einen Wein zusammen,und er erzählt mir ein bißchen von den Neuseeländern. Auch hier ist die Schere zwischen arm und reich sehr groß. Das führt aber nicht un unbedingt zu mehr Krimminalität, weil die Kids hier in den Schulen schon streng erzogen werden. Respekt vor den Älteren ist selbstverständlich, auch bei den Jugendlichen. Das erlebe ich auch, wenn ich mal irgendwas sage, es wird nicht wie bei uns zurück geraunzt, sondern beachtet. Ansonsten so sagt er, tun die vielen Einwanderer den Neuseeländern gut, weil sie dann doch so abgeschieden auf ihrerr Insel einfach ein bißchen vor sich hin leben. Es gäbe viele Deutsche hier, die aber nach ein paar Jahren zurückwollen. Es hat zu wenig Tiefe hier, kulturell ( die Geschichte ist sehr jung) und auch, so verstehe ich ihn, im Miteinander. Sport ist wichtig, outdoor Aktivitäten und dazu gehört auch das offroad, bzw. 4wheeldrive fahren mit ihren Jeeps und Quads.
Zu Euroland sagt er nur noch, Frankreich ist das Problem und erzählt mir noch von einem Buch, in dem beschrieben wird, wie schwierig es ist, seine Meinung zu sagen, weil sie gleich einkategorisiert wird in fremdenfeindlich, Nazi, etc. Ein interessanter Abend. Und so komme ich erst spät zu meinem Fresschenl im Gegensatz zum Wein.
Schlotternd gehe ich dann irgendwann rein, denn der eisige Südwind kühlt ziemlich schnell aus. Er ist da ein wenig abgehärteter wie ich.
Ein guter Platz und es ist interessant, an den weit ab vom Schuss liegenden Plätzen komme ich ganz schnell in Kontakt mit den Leuten und es ergeben sich interessante Gespräche. Bei Touriplätzen ist das nicht so.
GPS: S 45° 16′ 55“ E 168° 10′ 30“