oder einfach Natur pur – fast
26.8.
Hab ich gut geschlafen auf meinem Feld- und Wiesenplatz.
Das Ufer ist aber zu schlammig und matschig fürs Boot. Also fahre ich die drei, vier Kilometer zurück zum offiziellen Strandplatz.
Habe ich mich gestern noch über die Polen gewundert, werde ich heute sehr freundlich von einem Womofahrer begrüßt. Er kann paar Worte deutsch, was natürlich die Verständigung sehr vereinfacht. Ist mit seiner Familie hier und weiss um die Vorteile eines Allrads. Stecken geblieben ist er schon oder mußte an schönen Plätzen vorher umdrehen. Auch später beim Schwimmen geht es international zu, eine Französin zu Besuch bei einem polnischen Päarchen und sie unterhalten sich auf englisch. Das ist für mich einfach. Sie schwärmen noch von einem Platz bzw. Ort, zu dem ich morgen hinkomme und sowieso, die Seen hier in Pommern wären viel, viel schöner als in Masuren, nicht so überlaufen.
Das unterstützt mich bei meinen eigenen Gedanken mir viel Zeit zu lassen. Und diese viele Zeit verbringe ich liebend gern auf dem Wasser. Wasserplatsch kriegt seine Bewunderung und dann sitze ich schon wieder drin. Einma kurz um die Ecke, um meinen Platz vom Wasser aus zu sehen und dann geht es dieses lange Zipfelchen gen Drawsko.
Einfach der Nase nach, immer am rechten Ufer entlang. Da kann ich mich nicht verpaddeln. Blaues Wasser, grünes Wasser, Bäume die hineinragen, Schilf das herausragt und ein paar Enten und Schwäne. Uraz ist der erste Ort und danach rechts rum geht es zu einem Badeplatz.
Menschleins, die das Wasser genießen, Kinder, die umeinander tollen, Ich paddele noch ein wenig weiter, bis ich meine Badestelle finde. Sandboden, schnell tief und so brauche ich keinen Badeanzug.Ich bin hier in Polen vorsichtig, weil sie das nicht gewöhnt sind und vor allem sehr katholisch. Da will ich keinen brüskieren.
Ein bißchen Fjordlandschaft, ein bißchen Canadas Wildnis, ein bißchen Zeitlosigkeit in dem gleichmäßigen Plitschplatsch und dem leichten Wind der mir auf der Nasenspitze kitzelt Natur pur!!!!! Fast, denn ich komme auch an den verfallenen Stegen vborbei. Langsam wuchern sie zu mit Schilf und das Holz modert vor sich hin.Sie werden wohl nicht mehr gebraucht.
Zurück hilft mir der nette Womofahrer das Boot die steile Küste hochzutragen.Ein ausgiebiges Schwimmerli folgt, eine herrliche Ausgleichsbewegung zum im Boot sitzen.
Und weil mir mein schlaues Womobuch einem Platz in Sikory am Komorze See verraten hat, ziehe ich dorthin um. Ich stell mich ein bißchen weiter hinten hin, so das sie Einheimischen, die zum Schwimmen kommen, ihren Platz haben.
Eine halbe Stunde muß ich noch arbeiten, sprich Krach mit der Motorsense machen,“ sagt mir einer, der in meiner Nähe geparkt hat. Wie nett und aufmerksam, mir das zu sagen. „Nie problema“, soll kein Problem heißen und später wünsche ich denen noch einen schönen Abend.
Er hat nicht nur Bäume geschnitten, sondern auch seine Kajaks geholt. Denn hier starten viele zur Drawatour. Ich will zwar nicht die Drawa paddeln, den See aber schon, morgen!