oder auf dem Weg mir einen neuen Fotoapperat zu besorgen
7.2.
Nachdem ich mich einiges geschimpft habe über die Unachtsamkeit, den Foto nicht richtig gut in meine dafür vorgesehene Plastiktüten (wassserdicht!!!) zu verstauen, höre ich damit wieder auf und beschließe nachmittags nochmal zurück nach Motuera zu fahren, dort auf dem Campingplatz mit Waschmaschine und warmen Duschen mich niederzulassen, um dann am Montag in Richmond, mich um einen anderen Fotoapperat zu bemühen. Dort gibt es Noel-Leeming, eine Art neuseeländischer Mediamarkt mit günstigen Angeboten. Ich will auch nach einer Reparatur fragen….
Den Vormittag verbringe ich damit zu schwimmen, das Boot zu entsanden und den Blog zu schreiben. Ich staune, wie schnell es 12 Uhr ist – sitze so gemütlich auf einer Bank mit Tisch, schau aufs Meer, die so unscheinbar wirkenden Wellen, genieße die heiße Sonne, die auf meinen Hut brennt, schlürfe meinen zweiten Kaffee und bringe irgendeine Ordnung in den Buchstabensalat. Mein kleiner Camcorder kann zwar auch fotografieren, macht aber nicht so schöne Fotos. Das ist also kein wirklicher Ersatz.
Zwischendurch ertappe ich mich nochmal bei Manöverkritik. Bin ich ein wenig zu selbstverständlich hier, frage ich mich.
Es ist so vertraut und so normal hier zu sein und ich habe den Eindruck mit so manchen Geflogenheiten hier komme ich sehr gut zurecht, viel besser als wie beim ersten Mal. Ich fühle mich auch nicht mehr so exotisch. Und an die Straßen habe ich mich gut gewöhnt, sie sind schon fast ein bißchen heimisch geworden. So ging es mir in Portugal auch; beim zweiten und dritten Mal hatte ich auch dort ein tiefes Gefühl von zuhause. Nur das Meer und seine Geflogenheiten sind mir nicht vertraut, jedenfalls nicht dier Tasman See. Da habe ich noch einiges zu lernen und mein Entschluß das Meerpaddeln sein zu lassen, steht fest.
Später in der Tatabucht sehe ich die Paddler draußen – es ist schon die Golden Bay und ein ganz geschütztes Arreal.. Aber sie paddeln auch nicht so weit. Wenn ich mit meinem Boot los will, möchte ich so gerne ein paar Stunden draußen sein, sonst lohnt sich doch die ganze Aufbauerei nicht, denke ich. Aber das werde ich sehen, wenn ich zu meinen Lakes komme. Neuseeland lehrt mich gerade, genau hinzuschauen, was geht und was nicht und nicht meine Idee oder Plan, dem Leben überzustülpen. Danke!!!
Gemütlich rolle ich zurück und die Paßstraße, die TakakaRoad rauf und runter. In Motuera mache ich mich schlau zwecks Fotoapparat. Jeder empfiehlt mir Nelson bzw. Richmond. Dann erfahre ich noch, daß langes Wochenende ist. Deshalb waren so viele in Totaranui. Im Internet erfahre ich aber auch, dass Noel-Leeming am Montag offen ist und sogar besondere Angebote hat. Darunter auch eine Lumixkamera.
Da kann ich nur sagen Ente gut – alles gut.
Im Holiday Park Camp stehe ich zwischen vielen anderen – jeder hockt auf seinem Stühlchen und liest und futtert. Ich tue das gleiche, nachdem ich erstmal all meine Wäsche gewaschen habe. Das stand sowieso schon seit Tagen auf meinem Plan, einmal Camping mit Wäsche waschen und warmer Dusche. Kalte habe ich schon einige genossen. Das geht aber nur abends, wenn es sowieso warm bzw. heiß war.
Salat und Nudeln, ein großes Glas Vino und dann wirds dunkel. Zeit sich nach innen zu verkrümmeln.
Renate
Safar