oder eine kleine Radltour so weit, wie ich komme….
29.10.
Soooo langsam krabbelt die Dämmerung über den See, noch ist es finster. Jedes Jahr habe ich Mühe mich an die schwarze Jahreszeit zu gewöhnen, auch wenn sie hier im Westen nicht ganz so dunkel ist, aber dunkel genug.
Es ist Zeitumstellung und die Tage werden jetzt abends soooo kurz. So ist das mit den Tagen und Nächten, mit dem Dunkel und Hell. Ich als Sonnenkind will ja immer nur lange, lange Tage mit gaaaaanz viel Licht.
Ich muß mich wieder daran gewöhnen im Dunklen aufzuwachen. Wie so vieles ist es letztlich auch nur eine Einstellungssache. „Also programmier dich auf die Morgende, die im Dunkeln beginnen und dann ins Helle wandern“, flüstert mir Seelchen leise ins Ohr.
Könnte das nicht auch ein Motto für unsere Welt da draußen sein, aus der Dunkelheit zum Licht. Vielleicht ist es ja so, das so manches aus dem Verborgenen nun langsam in den Tag gezerrt wird und sichtbar wird.
Draußen tobt weiter der Informationskrieg und die Spaltung von hier die Guten und da die ganz ganz Bösen wird noch voran getrieben. Aber es bröselt. So einige mehr fangen an sich verwundert die Augen zu reiben. Wie am Morgen, wenn man aus den Träumen erwacht und sich wundert, wo man da ist. Augen wieder zuklappen und nix hören und sehen, geht nicht ganz so einfach im beginnenden Licht.
Doch zurück zu mir: ich bin geblieben an meinem wunderschönen See. Ein kleine Radltour dem Ufer entlang, so weit wie ich komme. Irgendwann ist nur rissiges, schrundiges trockenes Flußbett. Auf der anderen Seite eine Schafherde und ein bellender Wächter. Ich dreh wieder um. Zwei drei Menschleins am Ufer, die einen der großen springenden Fische erwischen wollen. Ein Quadfahrer, der fast im See steht und ich mit meinem Radl auf Schnörkelpisten.
Ein bißchen Aufräumen, Betonung auf bißchen und in der Sonne lümmelt Seelchen auf dem Stühlchen und hängt ab, wie man so schön sagt. Lotterleben pur! Ich nutze die Sonne, denn morgen, was heute ist, tummeln sich viele Wolken am Himmel, sagt Wetterfrosch und leider hat er auch Recht. Ein kühler Wind huscht zu meinem Heckfenster herein und die Wolkendecke gibt der Sonne kaum eine Chance. Na gut, dann geht es heute weiter!