oder mit der Fähre über Skutvik auf die Lofoten
Schon früh rolle ich vom Platz, denn ich habe gehört, daß die Fähre recht klein ist und wer zu spät kommt, der muß warten, lange warten, denn sie fährt am Sonntag nur zweimal.
Drei Stunden vor Abfahrt bin ich da und vertreibe mir die Zeit mit rumlaufen, Wasser auffüllen, Müll wegbringen, Blog schreiben, Mails gucken und beantworten, auf der Mole frühstücken und wieder rumlaufen. Skutvik ist ein kleines Nest aus paar Häusern und einem Expert Markt… es hat schnelles Internet.
Nach meinem Plan soll die Fahre um 11 kommen. Sie kommt aber nicht, sondern erst um viertel nach 12. Vielleicht hätte ich doch der Idee der Hamburgerin folgen sollen und über Narvik die E 10 auf die Lofoten nehmen. Eine kleine Fährüberfahrt hätte ich da allerdings auch gehabt. Während ich noch mit mir hadere, schnauft sie ein, öffnet ihr Riesenmaul und entläßt ein Womo nach dem anderen. Zwei Fähren-Schaffner gehen langsam von Auto zu Auto und kassieren ab. Es dauert und schließlich um viertel nach eins legen wir dann endlich ab.
Auf Skrova, einer kleinen vorgelagerten Insel, wird kurz halt gemacht. Ein paar Häuser, ein Laden, der Hafen und Gestelle zum Trocknen der Fische. Die “ vier Schönen“ gehen von Bord und ziehen heimwärts
Zwanzig Minuten später sitze ich auch wieder im Brummeli und rolle gen Süden. Steile grüne Berge, blaues Meer und heller Sandstrand. Eine wuchtige Landschaft – diese hohen Felsen und das Meer. Beides Naturgewalten, die uns Menschleins so einiges abverlangen. Der erste Platz, den ich anpeile ist schon voll in Womo-Hand. Ich finde noch grad ein Platzerl zum Wenden und fahre weiter bis Gimsoy.
Eine weiße Holzkirche direkt am Meer mit alten verwitterten Grabsteinen und ein Törchen zum Strand. So können alle Seelen mal zwischendurch frische Luft schnappen und ein Bad nehmen.Danach können sie sich es ja wieder unter der Erde gemütlich machen….
Am neuen Friedhof, der nur ein paar hundert Meter weiter liegt, finde ich ein Platzerl zum Stehen mit Mittternachtssonnenblick.
Ich laufe ein wenig am Strand entlang. Das Meer hat gerade Pause, noch ist Ebbe und ich krabbele über glitschige Steine und grünen Seetang, ein paar alte Muscheln liegen rum und eine Krabbe ahlt sich in der Sonne. Begleitet werde ich von der lautstarken Disskussion mehrerer Möwen, die aufgeregt hin und her flattern, davon segeln und sich ihren Fisch aus dem Wasser holen.
Naja, es ist ja Abendbrotzeit – auch für Möwen.
GPS:N 68° 19′ 18“ E 14° 13′ 52 “
Langsam macht sich Müdigkeit in mir breit – ich dusele ein wenig und fühl mich wie zu Sylvester, den Blick fest auf den Sonnenball gerichtet. Spannend, sind wir doch gewöhnt, daß sie irgendwann einfach ins Meer plumpst und verschwindet, so wird die Kurve hier immer flacher und heute ist ihr das Meer zu kalt. Sie geht noch nicht mal mit den Füßen rein.
Um 12 ist dann wirklich nur der rote Sonnenball zu sehen und um halbeins ist sie im Nebel, bzw. Dunst verschwunden.
Schlafenszeit!!