viel Quatsch und außer Puste
oder Delfinschwimmen in Kaikoura
26.Januar
Oh, ich habe sooooo grottenschlecht geschlafen …. stand ich doch zu nah an der Straße oder war ich zu aufgeregt für meine Verabredung mit Flipper, nicht nur mit einem, sondern ganz vielen …..
wenigstens den Mond – zunehmend – habe ich fotografiert.
Es ist ein schöner Morgen. Noch paar Fotos und dann stehe ich pünktlich um 8 beim Delfin-Encounter. Zahle meinen Obulus und wir alle bekoommen Neoprenanzüge, Flossen, Schnorchel und Mütze.
Also die Delfine sind nicht dazu da, euch zu amüsieren, sondern umgekehrt. Macht möglichst viel Quatsch, dreht euch, taucht, tut das, was die Delfne tun. Singt, brabselt, was auch immer. Dann werden sie neugierig und kommen zu dir. Faßt sie nicht an. Sie sind wild, sie werden nicht gefüttert, sie werden nicht erzogen, mit euch zu schwimmen. Sie sind freie wilde Tiere und tun das, wozu sie Lust haben. Man weiß nie, manchmal kommen sie, manchmal auch nicht. Es ist ihr Wille und nicht euer.
So gut instruiert düsen wir mit dem Boot über die hohen Wellen. Die See ist ganz schön rauh! Und dann sehen wir sie und kurze Zeit später sind wir im Wasser – ich drehe mich um meine eigene Achse und schon kommt einer, fast so nah, daß ich meine ihn anfassen zu können. Es ist gigantisch, aber total anstrengend. Ich bin das Flossenschwimmen und Schnorcheln nicht gewöhnt …. aber sie kommen immer wieder von unten, von oben, von der Seite …. wir beäugen uns gegenseitig. Jeder „Wassergang“ dauert so fünf bis 10 Minuten …. ich schaffe nur drei von fünfen ….
Beim zweiten Mal schwimme ich mit zwei Delfinen im Kreis, einen ganz engen und sie schauen, ob ich mitkomme, ob ich das auch kann? Es ist herrlich ….. und beim dritten Mal bin ich umringt von einer ganzen Schar , mitten in einer Delfinschule – es ist unglaublich, aber wirklich wahr. Wenn ich nur mehr Kräfte hätte …. immer meine ich, ich könnte sie anfassen, so nah sind sie. Sie schauen mich an, schwimmen neben mir, tauchen ab … und dann muß ich mich wieder um meine Kräfte kümmern. So leichtflossig, wie die durchs Wasser gleiten, wendig von der einen zur anderen Seite, boah, da komme ich nicht ganz mit.
Es ist einfach nur gigantisch, so nah an diesen Wesen zu sein – für einen Moment mit ihnen zusammen zu schwimmen im Verband … ganz kurz zu ihnen dazu zu gehören. Dieses Gefühl vermitteln sie mir, als ich mitten unter ihnen bin. Kein anderer von unserer Truppe ist zu sehen – nur Delfine rund um mich herum! Das ist der schönste Moment und der zweitschönste, mit ihnen zusammen in diesem engen Kreis zu schwimmen…. miteinander in Kontakt sein und ich hatte fast das Gefühl, sie geben auf mich obacht.
Total erschöpft krabbele ich wieder an Bord. Boah, das war fast an der Grenze. Wir ziehen uns um und dann fahren wir für die Fotosession nochmal zu ihnen hin und sie zeigen uns, was sie wirklich können! Springen hoch aus dem Wasser, drehen sich – totale Akrobaten. Die See ist ganz schön rauh und ich muß sogar aufpassen, daß ich nicht seekrank werde. Aber der feste Blick aufs Wasser und jede Bootsbewegung bewußt mitmachen, hilft.
Müde wandere ich zu meinem Brumm, geh kurz nochmal durch Kaikoura und beschließe, nicht weit weg auf einen freien Platz zu fahren, den ich vom Anfang her kenne, der aber damals von Kiwis belegt war.
Heute ist keiner da und ich leg mich gut eingecremt erstmal in den Sand und dusele vor mich hin, schlaf sogar fast ein. Später mache ich noch einen kleinen Strandsparziergang und setz mich dann in den Schatten und ruh mich nur aus und spüre diesen Delfinen nach.
Es ist schon was besonderes und ich fühle mich geehrt, daß sie mit mir gespielt haben und dass sie mich einmal kurz in ihre Mitte aufgenommen haben. Danke ihr Dusky-Dolphins …..
GPS: bei Parikawa S 42°05’08“ E 173° 56’20“
Aditi Renate
Safar