oder Tane Mahuta und Te Matua Ngahere im Kauriwald
und weiter bis zum Lake Kai-Iwi
2.März
Ich habe wieder lange geschlafen. Wie gut, denn das Museum mit dem Delfinfilm macht erst um 10.Uhr auf. Ich krame ein bißchen umeinander und dann gehts ins Kino. Drei kleine alte Filme von diesem berühmten Delfinmädchen, das in der Hokianga-Bucht, sich mit den Menschleins anfreundete, Kinder auf ihren Rücken reiten ließ und Freude hatte gestreichelt zu werden. Sie hattte wohl ihre Truppe verloren und fand bei den Menschen einen Sommer lang Zuflucht. Kolonnen von Ausflüglern kamen und Opu spielte mit allen und alle hatten viel Freude an ihr. Nach dem Sommer fand man sie tot auf einem Felsen. Diese wahre Geschichte war ein Auslöser für die Filmserie – Flipper.
Ich denke an mein Schwimmmen mit den Delfinen und wie gern ich sie berührt hätte. Aber es war auch so sehr berührend.
Mein kleiner schlauer Führer hat mir von Lewis, dem Labyrinthbauer erzählt, der nahe am Bush-Walk, sein Holz, Labyrinth und Puzzle-Paradies hat. Leider ist jemand in seiner Familie krank geworden, so daß alles geschlossen ist. Nur Herr Elefant schaut raus.
Dann gehe ich halt den kleinen Bushwalk zum kleinen Wasserfall. Er ist nicht ganz so berauschend, aber der Weg durch den nordischen Regenwald ist schön. Ein paar Fotos und dann ziehe ich weiter.
Papa und Mama rufen – die zwei größten, noch lebenden Kauribäume in Neuseeland. So um die 2000 Jahre sind sie alt. Zwei Jahrhunderte, die intensiv an Leben waren, sind an ihnen vorbeigezogen und sie haben Stürmen und Wettern getrotzt. Mama steht aufrecht und stoisch ruhig da…. sie läßt alles einfach an sich vorbeiziehen.
Papa sieht ein zerzauster aus und grinst uns ein wenig frech von oben an. Ist das nicht Baumbart überlegen wir, die wir gebannt nach oben schauen. Und ein kleines Rauschen und Raunen geht durch seine Krone. Er freut sich, daß wir ihn erkannt haben. Ich hätte gerne eine Schuppe (ein kleines Stück Rinde) von dir, frage ich ihn, von dir oder deinen Freunden. Hmmm, hmmm raunt es. Und tatsächlich am Rückweg liegen erst drei kleine Rindenschuppen auf dem Weg und dann noch ein größeres. Danke Baumbart! (Ich hatte vorher schon versucht von einem nahestehendem Kauri ein Rindenschuppe abzumachen. Das ging aber nicht einfach und so ließ ich es bleiben.)
Mittlerweile ist schon früher Nachmittag und ich mache mich auf den Weg zu den Kai-Iwi Lakes, meinem Übernachtungsplatz. Ein glasklarer See mit weißen Sandstrand. Fast unfassbar, dass das ein See ist, so kristallklar ist das Wasser.
Auf dem Weg dahin nehme ich noch einen erschöpften Radler mit, den ich schon oben am Parkplatz getroffen hatte. Er hat den Tod seiner Frau zu verkraften und versucht sich nun so einiges von der Seele zu radeln und kommt wohl grad ein bisserl an die Grenze. Wir reden intensiv miteinander. Er hat weit oben am See seine kleine Lodge und ich wünsche mir, daß ich ihm ein paar gute Gedanken auf den Weg geben konnte. Er war fix und fertig.
Ich mache gleich ein langes Dusch-Schwimmerli. Herrlich, frische oder fast frische Klamotten an und ich fühle mich wie neugeboren.
Am See stehe ich neben Patrica, einer Kiwifrau, die aus ihrem Haus eine Wohngemeinschaft gemacht hat und mit drei Männern dort lebt. Einer von ihnen, Peter ist auch mit seinem Womo da.. Wir trinken einen Wein zusammen und erzählen viel und ich kann ihnen sogar Tipps für die Südinsel geben. Ich erfahre, daß es hier auch einen Womoclub gibt, der Treffen veranstaltet, Bücher über gute Stellplätze rausgibt und einmal im Jahr, Mitte März eine große Womomesse veranstaltet. Ich erzähle ihnen von meiner Camping-App und meinem kleinen schlauen Reiseführer… beides lädt sich Peter gleich auf sein Smartphone herunter. Sie hatten sich gewundert wo ich überall war und wieviel Plätze ich kannte. Es ist ein schönes Miteinander und fühlt sich vertraut an. Einfach vielleicht auch deshalb, weil wir alle drei Singles sind und Womostrawanzen lieben.
Irgendwann verziehe ich mich zum Abendessen und kann ihnen sogar helfen, beiden ist das Gas ausgegangen und so brate ich Peters Steak und Patricas Hühnchengemüse, derweil mein Reis in der Fleecedecke gar wird und mein Gemüse später gebruzzelt wird.
Kurz vorm Dunkelwerden verziehe ich mich in meinen Brumm. Beim Ankommen habe ich zuerst
Ja, das war ja heute ein intensiver Kommunikationstag! Wow und es ging so einfach!
GPS: S35° 48′ 35“ E 173° 39′ 43“