oder noch ein Tag hier oben in der Weite ….
17.10.
Ein neuer Morgen krabbelt herauf und färbt die löchrigen Wolkenfetzen in zartrosa. Das Grau der Nacht verabschiedet sich. Der Mond, noch nicht ganz voll, hatte sich mit tiefgelber Farbe bekleckert und den Nachthimmel zu einem geheimnisvollen Leuchten gebracht. Die Sterne funkelten durch mein großes Dachfenster herein. Der Wind schlief und auch das Meer hat sich mit der Stille der Bewegungslosigkeit umgeben.
Ich widerstehe der Versuchung ein Foto zu machen. Die Atmosphäre läßt sich nicht einfangen oder festhalten, nur genießen und erleben von Moment zu Moment. Dann schlafe ich wieder ein.
Hoch oben und dem Meer so nah – ein besonderer Platz.
Ich bummele wunderbar herum, nehm mir Zeit zum Schreiben, Zeit zum Träumen und einfach nur Dasein. Später wandere ich hinunter ans Meer auf der Suche nach einem Schwimmplatz. Es gestaltet sich schwierig. Eine felsige und steinige Küste und bevor ich mich von irgendeinem Felsen ins Wasser gleiten lasse, muß ich wissen, das ich da auch wieder raufkomme.
So kraxel ich umeinander und versuche mich in einer Bucht, die von weiten geschützt ausschaut. Den Weg hinunter markier ich mit Steinchen. Richtig weit schwimmen geht nicht. Felsen blockieren die Mitte und die Wellen brechen zu stark. Wenn ich so allein unterwegs bin, geb ich immer ein bißchen mehr obbacht. Das Wasser erscheint im ersten Moment kühl, ist dann aber angenehm. Wenigstens ein Tauch- und Kraxelbad.
Heute ist auch Blogtag, denn einige Umstellungen erfordern meine Mithilfe und so teste ich in sicherer Umgebung, wie ich zukünftig meine Beiträge hochladen kann. Jippijeeih ich finde alles Wichtige, auch wenn es Zeit braucht.
Ein Fischer rollt mal vorbei, hinunter zu seinem Angelplatz. Ein Flieger von Tivat brummt gen Westen und meine Gedanken fliegen gen Unendlichkeit. Ach ich bin mal wieder so herrlich tiefgründig und geheimnisvoll, wohlwissend das auch dies zum großen Spiel dazugehört. Meine Philosphenwelt macht Freude!
Ein zweiter Gang in die andere Richtung gibt den Blick frei zu einem neuen Hotel. Riesige Fenster, die die Räume mit dem Himmel verbinden beeindrucken mich. Wer hier wohl baut und so viel Geld hat?
Hatte nicht Monte Negro mit den Chinesen einen Deal gemacht? Das dieses Hotel nicht für Otto Normalverbraucher gedacht ist, zeigt sich in seiner Architektur. Hier werden wahrscheinlich Special Guests einkehren und vielleicht ist es dann vorbei mit der Ruhe und Stille hier oben, vielleicht.
Der kleine Strand ist nicht zugänglich und so wandere ich zurück in meine „Special Guest-Behausung“. Auch meine großen Brummelifenster lassen den Horizont herein und ich bin verbunden mit Draußen, auch wenn ich drinnen bin.
Ein bißchen spannende Astrologie, bevor meine Kuscheldecke mich schützend einhüllt und in die Traumnacht begleitet.