Vom Kloster Ostrog zur Klause Kociste

oder von Treppen und steilen Bergsträßchen in die Weite von hoch oben und Meer…

16.10.

Viele Steinstufen führen hinauf in dieses alte Felsenkloster. Mönche leben hier, aber verborgen vor dem Besucherstrom. Man kann hinauffahren; ich finde es schöner über die alten Steinwege hinauf zu kraxeln.

Die Mönche, in ihrem kargen Leben wanderten viele Male hinauf und hinunter. Vielleicht die Gebetsmala in der Hand, murmelnd oder in leisem Singsang betend auf ihrer endlosen Suche nach der wirklichen Wahrheit.

 

 

 

 

Ein netter Ratsch mit zwei jungen Burschen aus Serbien und Bosnien. Sie haben hier oben zwei Nächte geschlafen, sind eingetaucht in die Klosteratmosphäre, die sich ausbreitet, wenn der Besucherstrom versiegt. Haben den Gesängen der Mönche gelauscht und ihr Innerstes berühren lassen, vielleicht.

 

 

 

 

 

Tief bewegt steigen sie wieder hinab. Eine schöne Begegnung am Wegesrand. Ich mäandere durch die Anlage, versuche mich ein bißchen in Stille in der Kapelle, wo ein Mönch betend sitzt und ein Aufpasser schaut, das nicht fotografiert wird. Menschen kommen und gehen mit ihren Anliegen, die sie hier auf dem Altar ausbreiten.

 

 

 

 

 

Dann stapfe ich wieder hinunter. Das wird wohl mein letztes Kloster auf dieser Reise gewesen sein. Mein Pathfinder schickt mich auf eine kleine, schmale und holprige Bergstraße. Immer schmaler wird sie, eng angekuschelt an den Berghang ohne Begrenzung.

Langsam, sehr langsam komme ich vorwärts, dafür erlebe ich die ursprüngliche Karst-Natur, alte Häuser fast im Nirgendwo und eine Wasserquelle. An den schwierigsten Stellen kommt mir gottseidank keiner entgegen, an anderen finden wir Ausweichmöglichkeiten. So rumpel ich durch die Natur.

 

 

 

 

Auf halben Weg wird groß gebaut – eine Schnellstraße. Ich komm aber wieder zurück auf meine kleine Bergstraße und fahre schließlich auf der Lovcenstraße die vielen Kehren, den steilen Berghang hinunter nach Tivat.

Auf der kleinen Halbinsel Kociste finde ich oben meinen Platz. Früher war es Militärgelände und heute führt ein rumpeliger Pistenweg hinauf und hinab. Die Buchten liegen schon im Schatten und hier oben habe ich einen Weitblick fast in die Unendlichkeit, fast.

 

 

 

 

 

Ach ist das schön!!!! Momente des Glücks da zu sein, wo ich hingehöre, wo Seelchen sich zuhause fühlt. Hoch oben und doch dem Meer so nah.

Ich bleib noch einen Tag!